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Mehr Wald, mehr Laubbäume, mehr Totholz

Brunner stellt Ergebnisse Bundeswaldinventur vor

Pressemitteilung des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

München, 08. Oktober 2014 - Bayerns Wälder wachsen. Zugleich werden sie älter und reicher an Laubbäumen und Totholz. Das zeigen die landesweiten Ergebnisse der dritten Bundeswaldinventur (BWI), die Forstminister Helmut Brunner am Mittwoch in München bekanntgab. Danach hat die mit Waldbäumen bewachsene Fläche im Freistaat in den vergangenen zehn Jahren um 7.400 Hektar auf 2,6 Millionen Hektar zugenommen. Besonders erfreulich ist laut Brunner, dass in Bayerns Wäldern immer mehr Laubbäume stehen – ihr Anteil nahm um vier Prozentpunkte auf 36 Prozent zu. In den jüngeren Waldbeständen liegt er sogar bei 54 Prozent. Das Plus von 116.000 Hektar Laubbäumen kommt für den Minister nicht von ungefähr: „Bayerns Waldbesitzer und Förster haben mit hohem finanziellen Aufwand stabile, standortgerechte und ertragreiche Mischwälder aufgebaut.“ Besonders deutlich zeigt sich das laut Brunner im Staatswald, wo allein in den letzten fünf Jahren fast 40.000 Hektar labile Nadelholzbestände in klimatolerante Mischwälder umgebaut wurden. Der Minister sieht in der Entwicklung eine Bestätigung bayerischer Forstpolitik: „Wir setzen seit Jahrzehnten erfolgreich auf naturnahe Forstwirtschaft und unterstützen die Waldbesitzer gezielt mit Förderprogrammen.“

Wichtiger Beleg für die naturnahe Entwicklung der bayerischen Wälder ist laut Brunner die Tatsache, dass sie immer älter werden. Laut BWI ist das Durchschnittsalter der Wälder im Freistaat in den rückliegenden zehn Jahren um vier auf 83 Jahre gestiegen und liegt damit über dem bundesweiten Durchschnitt von 77 Jahren. Wesentliche Gründe dafür sind dem Minister zufolge unter anderem langfristige Verjüngungsverfahren und gezielte Initiativen zum Erhalt alter Bäume, vor allem in den öffentlichen Wäldern. Auch der Anteil des aus Naturschutzgründen erwünschten Totholzes ist in Bayern um mehr als zwei auf nunmehr 22 Kubikmeter pro Hektar gewachsen und liegt damit über dem Bundesdurchschnitt. In den staatlichen Wäldern sind es sogar 35 Kubikmeter Totholz – für Brunner ein Zeichen dafür, dass die Staatswälder ihrer Vorbildfunktion in Sachen Waldnaturschutz vollauf gerecht werden und dass Forstwirtschaft und Naturschutz auf gleicher Fläche bestens vereinbar sind.

Die Ergebnisse der BWI bestätigen nach Aussage des Ministers zudem eindrucksvoll, dass Bayern weiter mit Abstand Wald- und Holzland Nummer eins in Deutschland ist. Fast eine Milliarde Kubikmeter Holz wachsen in Bayerns Wäldern, das sind 27 Prozent aller deutschen Holzvorräte. Auch der durchschnittliche Holzvorrat liegt mit 396 Kubikmetern pro Hektar deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 336 Kubikmetern. Während Staat, Kommunen und größere Forstbetriebe den Zuwachs weitgehend abschöpfen bzw. die Nadelholzvorräte im Zuge des Waldumbaus planmäßig verringern, sind in den kleineren Privatwäldern die Vorräte weiter angewachsen. Darin sieht Brunner eine Herausforderung für die Zukunft, weil mit steigenden Holzvorräten die Anfälligkeit für Sturm- und Insektenschäden wächst. Deshalb hat der Minister jüngst die forstliche Förderung neu ausgerichtet: „Wir haben Anreize geschaffen, um die Waldbesitzer noch stärker für die Pflege und Bewirtschaftung ihrer Wälder zu motivieren.“

Die Bundeswaldinventur findet im zehnjährigen Turnus statt. Für die aktuelle Erhebung haben Förster an landesweit 7.900 Aufnahmepunkten forstliche Kennwerte wie Holzvorrat, Besitzart, Baumartenzusammensetzung, Waldaufbau und die Menge abgestorbener Bäume erhoben.

Die Bundeswaldinventur für Bayern

Detailinformationen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft