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Lernen von den Profis

Antonio Straßer von der Feuerwehr Fichtelberg durchtrennt im Rahmen des Trainings am Spannungssimulator beim Forstbetrieb Fichtelberg kontrolliert einen gespannten Baumstamm.

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Forstbetrieb Fichtelberg bietet spannendes Training für örtliche Feuerwehr

(29.05.2019) Fichtelberg. – Für Feuerwehrleute aus Fichtelberg veranstaltete der Forstbetrieb Fichtelberg ein Training am Spannungssimulator. Dort kann gefahrlos die richtige Arbeitstechnik für das Beseitigen von umgebrochenen Bäumen nach Stürmen geübt werden.

Eine Sturmnacht im Wald. Bäume brechen um und blockieren die Straßen. Die Feuerwehr rückt aus, um die Hindernisse zu beseitigen. Ungeduldig wartende Autofahrer hupen. Jetzt muss es schnell gehen… Muss es tatsächlich schnell gehen? Auf Kosten der Sicherheit und Gesundheit der Einsatzkräfte?

„Heute hat keiner mehr Zeit“ berichtet Kreisbrandmeister Johannes Geisler, der mit seinen Feuerwehrkameraden aus Fichtelberg zum Ausbildungsstützpunkt der Bayerischen Staatsforsten in Fleckl gekommen war. „Da wird geschimpft und gehupt, jeder denkt nur noch an sich.“ berichtet der Helfer in der Not von seinen Erfahrungen an solchen Einsatzstellen. Dabei ist ruhiges, umsichtiges Arbeiten in dieser Situation lebenswichtig. Die Baumstämme sind oft gebogen und stehen unter hoher Spannung. Dann verklemmt sich bei falscher Arbeitstechnik im besten Fall die Säge im Holz. Im schlechtesten Fall platzt der gespannte Baumstamm beim Ansägen explosionsartig auf und verletzt den Motorsägenführer und umstehende Unbeteiligte.

Für die Feuerwehr Fichtelberg organisierte der Forstbetrieb Fichtelberg eine Trainingsmöglichkeit am Spannungssimulator. Das ist ein Gerät, das mit Hydraulikzylindern einen Baumstamm in jeder beliebigen Richtung unter Spannung setzen kann und der unter diesen Umständen gut geschützt ein gefahrloses Üben mit der Motorsäge erlaubt. Mit Korbinian Scherm, Forstwirtschaftsmeister bei den Bayerischen Staatsforsten, bewährter Ausbilder und selbst Feuerwehrmann stand ein erfahrener Profi als Trainer zur Verfügung.

Kommandant Michael Schmelzer und 20 aktive Feuerwehrkameraden aus Fichtelberg und Umgebung ließen sich die richtige Schnittführung und sichere Arbeitstechnik zeigen und erklären. Jeder Teilnehmer konnte anschließend selbst mit der Motorsäge Stämme durchtrennen, die in verschiedene Richtungen gespannt waren. „Schaut Euch die Stämme in aller Ruhe an und analysiert die Spannungsverhältnisse, bevor Ihr die Säge ansetzt“ schärfte Korbinian Scherm den Feuerwehrfrauen und –männern ein. Mit eindrucksvollem Krachen platzten die gespannten Stämme auf und entluden ihre Energie, ohne den Sägenführer in Gefahr zu bringen.

„Wir sind oft auf die Unterstützung durch unsere Feuerwehr angewiesen, sei es bei Waldbränden, nach Sturmwürfen oder Schneebruch.“ betont Martin Hertel, der stellvertretende Leiter des Forstbetriebs Fichtelberg bei der Abschlussbesprechung. „Deshalb unterstützen wir unsere Feuerwehr gerne mit diesem Angebot. Gleichzeitig möchten wir Ihnen damit auch für die stets gute Zusammenarbeit danken.“