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Klettern für den Storch

Klettern für den Schwarzstorch (Foto: Michael Schlegel)

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(29.04.2019) – Hammelburg/Aura im Sinngrund – Hoch hinaus ging es diese Woche für drei Forstwirte der Bayerischen Staatsforsten. Heiko Preisendörfer, Manuel Lind und Anton Lotter sind Mitglieder eines überregional eingesetzten Baumkletter-Teams. Sie haben eine hoch qualifizierte Zusatzausbildung: Für Spezialeinsätze klettern sie am Seil und mit Steigeisen hoch hinein in Baumkronen. In oft über 30 m Höhe führen sie u.a. mit Motorsägen gefährliche Arbeiten aus. Ihr Einsatzgebiete sind Spezialbaumfällungen, Verkehrssicherung, Pflücken von Zapfen zur Saatgutgewinung oder wie diese Woche im Revier Aura des Forstbetriebes Hammelburg ein ganz spezielles Naturschutzprojekt.

Revierleiter Michael Schlegel lässt derzeit Nisthilfen für den Schwarzstorch in Form von Holzplattformen in Eichenkronen anbringen. Die seltene Vogelart kommt in den Wäldern von Spessart und Rhön mit wenigen Brutpaaren vor. Das Naturschutzkonzept des Forstbetriebes Hammelburg sieht die Unterstützung dieser seltenen Tierart u.a. durch Biotopverbesserung vor. Dies ist in der Vergangenheit durch die Anlage von zahlreichen kleinen Tümpeln und dem Aussetzen von kleinen Fischen als Nahrungsgrundlage geschehen.

Mit dem Anbringen der Kunsthorste erhofft sich Förster Schlegel die Wiederansiedelung zumindest eines Brutpaares im Staatswald. Laut ornithologischer Statistiken werden bis zu 50% dieser Nisthilfen angenommen. Bis in die 90-er Jahre gab es diesen seltenen Waldvogel im Staatsforst Aura. Vereinzelt lässt er sich auch schon wieder als „Durchzügler“ oder auf Nahrungssuche hier beobachten. Die Ausgangsituation ist gut, da es regelmäßige Bruterfolge im angrenzenden Hessen gibt. Mit den „optimierten Lebensbedingungen“ könnte eine Wiederansiedelung gelingen. Dieses Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Forstverwaltung über zusätzliche Haushaltsmittel, den sogenannten „besonderen Gemeinwohlleistungen“ ko-finanziert.

„Als Mitarbeiter der Bayerischen Staatsforsten sehen wir den Natur- und Artenschutz über unseren integrativen Ansatz von „Nützen und Schützen“ als ständige alltägliche Aufgabe“, so Schlegel.