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Kiesgruben - Lebensräume aus zweiter Hand

Der seltene Bergsandlaufkäfer

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Wald ist mehr als die Summe von Bäumen

Wasserburg, 13. Oktober 2015 - Mehr als ein Drittel Bayerns ist mit Wald bedeckt: 2,5 Mio. Hektar, wobei der Freistaat der größte Waldbesitzer ist.

Die Bayerischen Staatsforsten nehmen ihre Verantwortung wahr und sehen den Wald nicht nur als Wirtschaftsfaktor, sondern engagieren sich konkret im Natur- und Artenschutz. Dazu gehören auch Projekte in Kooperation mit dem Landschaftspflegeverband Altötting, wie die Kartierung von Hügeln der roten Waldameise sowie die Neuschaffung und Entwicklung von Lebensräumen für Amphiben, insbesondere dem  stark bedrohten Kammmolch.

Aktuell widmen sich die Bayerischen Staatsforsten auf Initiative von Revierleiter Andreas Jakob dem Erhalt von ehemaligen Kiesabbaustellen als offene, besonnte Mager- und Trockenstandorte. Auch hier ist der Landschaftspflegverband Altötting sowohl bei der Umsetzung als auch mit fachlicher Beratung eingebunden. Die konkreten Arbeiten führt das Erlbacher Baggerunternehmen Hans Gartmeier durch.

Kiesgruben gehören zu besonders wertvollen Lebensräumen aus „zweiter“ Hand. Die drei im Wald gelegenen Kiesgruben entstanden vor vielen Jahren im Rahmen von Kiesentnahmen für den Forstwegebau. Nach Nutzungsauflassung begannen Sie wieder zu zuwachsen.

Ziel ist es, dieser Entwicklung entgegenzusteuern um diese für die Artenvielfalt besonders wichtigen besonnten, blütenreiche Areale im ansonsten geschlossenen Waldbestand zu erhalten. Bei einer Kartierung der licht- und wärmeliebenden Schmetterlinge im Auftrag der Staatsforsten wurde in einer der Gruben 32 Arten registriert, dabei auch sehr selten Exemplare wie Großer Fuchs und Trauermantel. Auch sehr wärmeliebende Arten, wie der seltene Bergsandlaufkäfer (Foto) sind auf diese Sonneninseln angewiesen.

Mit der Öffnung dieser Strukturen wird aber nicht nur ein vielfältiger Lebensraum erhalten, vielmehr bieten die am Wegesrand gelegen Gruben dem Spaziergänger einen reizvoller Kontrast zum geschlossen Waldbestand.