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Internationale Waldpflege am Forstbetrieb Schliersee

Mit Spaß und Freude wurden die jungen Wälder gepflegt (Foto: Rosenberger)

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Schliersee, 8. Oktober 2018 – Kürzlich fand die bereits 6. Auflage des Internationalen Jugendworkcamps in der Nicklheimer Filze statt. Organisiert von der Gemeinde Raubling werden hier von Studierenden aus aller Welt auf den Flächen der Bayerischen Staatsforsten verschiedene Arbeiten durchgeführt, wie zum Beispiel das Instandhalten von Wanderwegen, die Rücknahme von invasiven Arten wie indisches Springkraut oder Goldrute sowie verschiedene Pflanz- und Dammbauarbeiten. Dieses Jahr beteiligte sich auch der Forstbetrieb Schliersee mit der Organisation eines Projekttages: der Pflege junger Wälder.

Weißrussland, Italien, Türkei, Japan, Ukraine, Mexiko, Spanien, Algerien und Deutschland: Es war ein bunter Haufen, der sich zum diesjährigen „Filz`n-Workcamp“ in Nicklheim zusammenfand. Die 16 jungen Leute zwischen 18 und 25 Jahren erhalten für ihren Arbeitseinsatz keinen Lohn, allerdings freie Unterkunft und Verpflegung. Die Arbeiten werden zum großen Teil rund um die Moorstation in Nicklheim durchgeführt, welche vom Forstbetrieb Schliersee an die Gemeinde Raubling verpachtet ist. Da von den Studierenden in der Vergangenheit immer wieder Fragen zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Staatswälder aufkamen, entschloss man sich, einen gemeinsamen Aktionstag zu gestalten.

Nach einer kurzen Begrüßung stellte der stellvertretende Forstbetriebsleiter Stephan Breit die Bayerischen Staatsforsten und speziell den Fortbetrieb Schliersee mit all seinen Aufgabenbereichen vor. Großes Interesse zeigten die Studierenden vor allem bei den Themen Naturschutz, Waldumbau und nachhaltige Holznutzung.

Die Folgen des Klimawandels waren für die jungen Leute in den von Windwurf und Borkenkäfer geprägten, fichtendominierten Wäldern rund um Nicklheim unübersehbar. Umso leichter war der Einstieg in das eigentliche Thema des Projekttages, denn der Grundstein für einen stabilen, robusten und klimatoleranten Wald muss bereits in den Kinderschuhen gelegt werden. Durch möglichst viele Mischbaumarten wie Eiche, Tanne und Edellaubholz entstehen die reich strukturierten Mischwälder von morgen. Allerdings sind häufig eben genau diese Mischbaumarten der wuchskräftigen Fichte unterlegen und deswegen muss ihnen geholfen werden. Also zog die bunte Schar mit Farbbändern und Handsägen los, um aktiv den Waldumbau zu gestalten. Auf den Moorstandorten rund um die Nicklheimer Moorstation galt die Pflege vor allem der Kiefer und der Birke, die zulasten der Fichte begünstigt wurden.

Die Bayerischen Staatsforsten sind mit einer Fläche von rund 805.000 Hektar und mit etwa 2.800 Beschäftigten das größte deutsche Forstunternehmen. Die Bayerischen Staatsforsten bewirtschaften den gesamten bayerischen Staatswald. Und das nach klaren Vorgaben: Natur bewahren. Profitabilität sichern. Dem Menschen dienen. Nachhaltige, naturnahe Forstwirtschaft, so wie sie bei den Bayerischen Staatsforsten gelebt wird, wird allen gerecht: den Menschen, die im Wald arbeiten oder sich erholen wollen, der Gesellschaft, die den nachwachsenden, umweltfreundlichen Rohstoff Holz zunehmend nachfragt, und den Tieren und Pflanzen, für die der Wald wertvollen Lebensraum bietet.