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„In luftiger Höhe wie die Eichhörnchen“

Baumsteiger bei der gefährlichen Arbeit

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Bayerische Staatsforsten arbeiten mit Baumsteigern in Kastl

Kastl, 20. Juli 2015 - Spezialisten der Bayerischen Staatsforsten helfen mit geballtem Know-how dem Markt Kastl, mit dem Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses und des gemeindlichen Bauhofes wie geplant in Kürze beginnen zu können. Dazu musste vorab auf gemeindlichem und Staatsforstgrund eine Verkehrssicherungsmaßnahme über die Bühne gehen. Oberhalb des ehemaligen BayWa-Geländes standen gefährlich nach unten hängende Bäume, zwieselige und gefaulte Buchen. Oberstes Ziel waren die Sicherheit der Arbeiter bei den Fällungsarbeiten und der künftige Schutz der Gebäude samt der darin später beschäftigten Personen. Die Bayerische Bauordnung schreibt die Sicherheit für Leib und Leben vor.

Bereits im Vorfeld stimmten bei einem gemeinsamen Ortstermin  Bürgermeister Stefan Braun, Revierleiter Jürgen Färber von den Bayerischen Staatsforsten und Revierleiter Michael Bartl vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die Notwendigkeit und Machbarkeit der Maßnahme ab. Durch die Entnahme der gefährlichen Bäume wird langfristig ein stabiler, artenreicher Waldrand entstehen.

Über gebaggerte Rückewege konnte mit einem Harvester ein Großteil der Bäume gefällt werden, übrig blieben eine paar Bäume, die es an Gefährlichkeit richtig in sich hatten. Aus diesem Grund wurden vom Kollegialbetrieb der Bayerischen Staatsforsten Kehlheim mit Günther und Manfred Ferstl zwei absolute Spezialisten geholt, Baumsteiger, die wie Eichhörnchen in die Kronen der Bäume klettern und in schwindeliger Höhe Motorsägenarbeiten verrichten. Zugleich befestigen sie Sicherungsseile, um sich und den Baum vor unkontrolliertem Sturz zu bewahren. Was im ersten Moment spektakulär aussieht, ist absolute Knochenarbeit und an Gefährlichkeit kaum zu überbieten.

Für die Holzfällungsarbeiten am Boden waren mit den Forstwirtschaftsmeistern Jonas Hofmann und Martin Lehmeier die besten und erfahrensten Kräfte des Forstbetriebs Burglengenfelds vor Ort. Gemeinsam mit dem Forstunternehmen Ried aus Hirschwald, ebenfalls erfahren in schwierigster Baumfällung, konnten die Arbeiten nach klarer Planung zügig durchgezogen werden. Bei der Verkehrssicherung und Absicherung des Hiebsortes unterstützten Mitarbeiter des Marktes Kastl die Einsatzkräfte.

Die Baumsteiger sicherten mit Drahtseilen in luftiger Höhe Baum für Baum und schnitten gefährliche Kronenteile zum Teil in 20 Meter Höhe ab. Die Forstwirtschaftsmeister fällten anschließend die Bäume mit gesonderter Schnitt- und Fälltechnik. Dabei sicherte Robert Ried die Starkbuchen gegen unkontrolliertes Fallen mit einer laufend auf Spannung gehaltenen maschinellen Seilwinde zusätzlich ab, sodass sie absolut zielgerichtet zu Fall kamen. Für jeden Baum war präzise Teamarbeit gefragt, um die bestmögliche Lösung des Problems zu finden. Zahlreiche Zuschauer beobachteten das Spektakel, das sich bis in den Nachmittag hinein zog.

Die Forstwirte der Bayerischen Staatsforsten haben wieder einmal gezeigt, dass sie bestens ausgebildet, auch schwierigste Holzeinschlagstätigkeiten meistern können. Ebenso funktionierte die kollegiale, überbetriebliche Zusammenarbeit der Forstbetriebe Kehlheim und Burglengenfeld sowie mit dem eingesetzten Forstunternehmer wie gewohnt perfekt. Für stellvertretenden Betriebsleiter Erwin Graf und Bürgermeister Stefan Braun war das Wichtigste, dass dieser hochanspruchsvolle Holzeinschlag ohne größere Probleme unfallfrei erledigt werden konnte, das Bauvorhaben damit zeitgerecht beginnen kann und die Gebäude der Marktgemeinde Kastl langfristig vor Baumfall sicher sind.