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Hüter der Nachhaltigkeit am Forstbetrieb Allersberg

Rauchende Köpfe bei der Abnahmebesprechung des Reviers Brunnau am Forstbetrieb Allersberg (v. l. n. r.): Robert Müller, Revierleiter Brunnau; Tobias Ringel, Leiter der FE-Sektion; Harald Schiller, Forstbetriebsleiter; Bernhard Wallraff, Stellv. Forstbetriebsleiter (Foto: BaySF/Wallraff).

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02. Dezember 2020, Allersberg - Im Forstbetrieb Allersberg findet aktuell die sog. Forsteinrichtung statt. Spezialisten aus der Zentrale in Regensburg sind seit letztem Jahr auf den Staatswaldflächen unterwegs und stellen die Weichen für die Zukunft des Waldes. Ihre Hauptaufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass der Wald nachhaltig genutzt und für den Klimawandel fit gemacht wird.

Vor dem Blick in die Zukunft erfolgt ein Blick in die Vergangenheit. Im letzten Jahr waren bereits die Kollegen der Inventur unterwegs und haben die schon vor 10 Jahren aufgenommenen Stichprobenpunkte erneut aufgesucht. Über den gesamten Staatswald ist ein Raster aus Inventurpunkten verteilt, deren Auswertung fundierte Erkenntnisse über den Zustand des Waldes liefern. Daraus lassen sich wichtige Daten wie Baumartenzusammensetzung, Altersstruktur, Vorrat, Zuwachs, aber auch naturschutzfachliche Parameter wie Biotopbaumdichte oder Totholzmengen herauslesen.

Die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen. Die Nutzungen der letzten 10 Jahre waren nahezu auf Höhe des Zuwachses, wodurch der Gesamtvorrat annähernd gleichgeblieben ist. Der Laubholzanteil hat innerhalb der letzten 10 Jahre um rd. 4 % zugenommen. Betrachtet man noch die vorherige Forsteinrichtungsperiode mit dazu sind es seit dem Jahr 2000 sogar rd. 9 %. Damit befindet sich der Forstbetrieb auf einem sehr guten Weg in Richtung klimastabiler Mischwälder.

Auch die Struktur des Waldes hat sich geändert. Vor allem die Laubhölzer wie beispielsweise die Buche sind stärker und älter geworden, was sich auch durch einen deutlichen Anstieg der Biotopbäume und des Totholzes zeigt. Der Totholzanteil, als wichtiger Ökoparameter, hat sich fast verdoppelt. Hier zeigt sich auch der Erfolg des regionalen Naturschutzkonzepts des Forstbetriebs, worin besonders wertvolle Bestände mit quantifizierten Totholzzielen beplant werden.

Die Forsteinrichter, die seit Anfang April auf den Flächen unterwegs sind, bestehen aus einem Team von acht Förstern die unter der Leitung des Sektionsleiters Tobias Ringel einzelne Reviere begehen und eine Planung für die einzelnen Waldbestände machen. Am Ende des Tages werden die während den Außenaufnahmen erhobenen Daten in den Computer übertragen und eine exakte Beschreibung der einzelnen Bestände, sowie die in den nächsten 10 Jahren durchzuführenden Maßnahmen erstellt. Daneben wird die Wirtschaftskarte, die ein täglich genutztes Hilfsmittel für den Revierleiter ist, aktualisiert und z.B. neu entstandene Borkenkäfer-Lücken eingezeichnet

Am Ende des Jahres, wenn alle Reviere begangen sind, werden alle Daten zusammengeführt und ein verbindlicher Forstwirtschaftsplan für die kommenden 10 Jahre erstellt. Darin werden für den Forstbetrieb u.a. die zu nutzenden Holzmengen, die zu pflegenden Flächen und zu pflanzende Baumarten festgelegt, was wiederum die Grundlage für die jährliche Forstbetriebsplanung darstellt.

In der Mitte des Forsteinrichtungszeitraums werden die Forsteinrichter ein zweites Mal kommen und im Rahmen eines Natural Controllings überprüfen, ob die Planung noch stimmig ist und ggf. nachsteuern.