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Holzernte zur Waldpflege bei Haldenwang

Tannenverjüngung, die von der Durchforstung profitiert. Foto: BaySF / Florian Zeller

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14. September 2022, Sonthofen – In den letzten Wochen ist eine Pflegemaßnahme im Staatswald bei Haldenwang abgelaufen. Ein Harvester hat Bäume geerntet, um den Wald zu durchforsten und klimastabile Baumarten zu begünstigen.

Ein dumpfes Brummen ist zu hören, während der Förster Florian Zeller die Forststraße entlang geht. Kurze Zeit später fährt ein Forwarder aus einer Rückegasse auf den Waldweg. Er hat Baumstämme im Wald eingesammelt und wird sie jetzt an der Forststraße auf einen Holzpolter legen. „Das ist die letzte Fuhre. Er hat jetzt das gesamte geerntete Holz an die Forststraße transportiert. Damit ist diese Holzerntemaßnahme abgeschlossen“, sagt Zeller.

Im August war viel Betrieb im Kronholz, das zu den Bayerischen Staatsforsten in Sonthofen gehört. Ein Harvester – das ist eine Forstmaschine, die einen Baum fällen, entasten und ablängen kann, hat dort zuerst von Käfer befallene Fichten entnommen und dann in zwei Waldabteilungen den Wald gepflegt. „Zum Glück gab es hier nicht viele vom Borkenkäfer befallene Fichten. Durch die regelmäßigen Niederschläge im Allgäu greifen die natürlichen Schutzmechanismen der Bäume und der Borkenkäfer hat nicht so ein leichtes Spiel wie zum Beispiel in weiten Teilen Nordbayerns. Trotzdem müssen auch wir immer auf der Hut sein und befallene Bäume so schnell wie möglich aus dem Wald schaffen“, erklärt Sonthofens Forstbetriebsleiter Jann Oetting.

Mit der Durchforstung wird den verbleibenden Bäumen Freiraum in der Krone gegeben. Die umliegenden Bäume können diesen nutzen, um ihre Krone zu vergrößern. Dadurch steigen die Vitalität und Stabilität der Einzelbäume, sowie die des gesamten Bestandes. Förster Florian Zeller merkt an: „Durch die gezielte Entnahme von einzelnen Bäumen können wir auch Mischbaumarten wie Tanne, Ahorn und Buche fördern.“ Doch nicht nur die alten Bäume profitieren durch die Holzernte: Auch auf den Waldboden fällt durch die Lücken mehr Licht und die nächste Waldgeneration, die sich dort angesamt hat, kann nun kräftiger heranwachsen. „Auf der ganzen Fläche verteilt haben wir in kleinen Baumgruppen gezielt das Kronendach aufgelockert und dadurch sogenannte Femel angelegt. Dort werden in diesem Herbst unter die alten Fichten dann junge Tannen gepflanzt. Die Tanne hat eine tief in den Boden reichende Pfahlwurzel und ist damit viel widerstandsfähiger gegenüber Trockenheit und Stürmen wie die Fichte“, weiß Revierleiter Florian Zeller.

Im Zuge der Holzernte wurden auch einige Eschen entlang der Staatsstraße in der Börwanger Wiege aus Verkehrssicherungsgründen gefällt. „Die Eschen waren durch das Eschentriebsterben stark geschwächt und stellten eine Gefahr für den Verkehr auf der Straße da. Die Straßenmeisterei vom staatlichen Bauamt hat für die Fällarbeiten die Straße immer wieder kurzzeitig gesperrt, um keine Verkehrsteilnehmer zu gefährden. Für diese hervorragende Zusammenarbeit möchten wir uns noch einmal bedanken“, sagt der für den Einsatz zuständige Forstwirtschaftsmeister Gerhard Briechle.

„Insgesamt ist die gesamte Maßnahme erfolgreich abgelaufen“, resümiert Florian Zeller. Nur ein Ärgernis ist leider immer wieder aufgetreten: Einige Waldbesucher haben sich nicht an die Absperrungen an den Forstwegen gehalten und sind trotzdem durch den Gefahrenbereich gelaufen. „Die Absperrungen dienen der Sicherheit von allen. In diesen gesperrten Bereichen finden lebensgefährliche Baumfällarbeiten statt und es bewegen sich unübersichtliche Forstmaschinen. Wir bitten deshalb alle Erholungssuchenden, sich auch der eigenen Sicherheit wegen an die Wegeabsperrungen zu halten“, ermahnt Forstbetriebsleiter Jann Oetting.