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Holzernte am Buchberg

Von rechts nach links: Seilbaggerunternehmer Jonas Stielper; sein Mitarbeiter Veit Vießmann; Kommiss. Forstbetriebsleiter Harald Schiller; Revierleiter Christian Sprinkart

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Buchberg, 03.12.2018 – Der Forstbetrieb Allersberg verfolgt am Buchberg, oberhalb des gleichnamigen Ortsteiles der Gemeinde Sengenthal, mit der Ernte des ökologisch vorteilhaften und nachwachsenden Rohstoffes Holz zwei Hauptziele: die Steuerung des Waldaufbaues und seiner Zusammensetzung („Waldbau“) und die Verkehrssicherung zur Gefahrenabwehr. Dabei lässt sich eine vorübergehende Beeinträchtigung für den Waldbesuch nicht vermeiden. Bei der ganzen Maßnahme wird auch streng nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit gehandelt, das heißt, die Bayerischen Staatsforsten ernten nicht mehr Holz als nachwächst.  

Waldbau - Viele und starke Laubbäume prägen den Zukunftswald am Buchberg

Entsprechend den Vorgaben des Waldgesetzes und den Waldbaugrundsätzen der Bayerischen Staatsforsten orientiert sich der Waldaufbau an den Baumarten der natürlichen Waldgesellschaft. Für den Buchberg bedeutet dies, dass der Forstbetrieb an den Standort angepasste Laubholzmischbestände anstrebt mit hohen Anteilen aus Buche und Edellaubhölzern, wie Esche, Ahorn, Linde und der seltenen Ulme, unter der Beteiligung von Fichte, Tanne und Lärche in begrenztem Umfang.

Neben der Mischung sind Bäume mit einer langen und breiten Krone die Voraussetzung für einen stabilen und gesunden Wald. Um dies zu erreichen ist der Wald von Jugend an regelmäßig wiederkehrend und nicht zu stark zu durchforsten. Dabei werden die Bäume der erwünschten Mischung gefördert, indem man die schärfsten Konkurrenten in ihrer Nachbarschaft nach und nach entnimmt.

In reifen, älteren Waldteilen werden durch die Entnahme von Altbäumen Lücken geschaffen, um eine natürliche Waldverjüngung einzuleiten. Denn erst diese verstärkte Lichtgabe auf den Waldboden ermöglicht, dass junge Keimlinge aus den Samen der Altbäume hochwachsen können und nicht gleich wieder aus Lichtmangel vergehen. Hier am Buchberg sieht man diese Entwicklung besonders schön an den zahlreichen jungen Ahornen, Buchen und Eschen.  

Einsatz einer Spezialmaschine für eine schonende Ernte im steilen Gelände

An den steilen Hängen des Buchberges lässt sich das Holz nicht mit normalen Forstmaschinen, wie Forwardern oder Rückeschleppern aus dem Wald ziehen. Durchgeführt werden diese schwierigen Baumfällarbeiten daher mit Hilfe einer speziellen Maschine, einem sogenannten Seilbagger, der vom Weg aus mittels Seilwinde die Bäume aus dem Hang zieht. Zusätzliche Schneisen, die normalerweise im Abstand von 30 Metern in den Wald gelegt werden, sind nicht nötig. Die für derartige Einsätze spezialisierte Firma des Unternehmers Jonas Stielper aus Gößweinstein, ist jetzt seit knapp einer Woche mit seinen Leuten aktiv und zieht mit seinem 25-Tonnen-Bagger Baum für Baum steil bergauf.  

Sicheres Wandern am Buchberg

Manche Bäume werden aufgrund von Krankheiten oder ihres Alters gefährlich. Es drohen starke Äste abzubrechen oder ganze Bäume umzufallen. Entlang der Forst- und Wanderwege insbesondere im Bereich des bekannten „Fuchssteiges“ werden alle kritischen und gefahrenträchtigen Stämme zum Schutz der Waldbesucher entfernt.  

Biotopbäume und Totholz – Hotspots des Naturschutzes

Zentrales Ziel des Naturschutzes bei den Bayerischen Staatsforsten ist es, die natürlichen Lebensräume, vor allem der an den Wald gebundenen Tier- und Pflanzenarten, zu erhalten und zu verbessern. Abgesehen von den unvermeidbaren Maßnahmen zur Verkehrssicherung verbleiben daher Biotopbäume, besondere Altbäume und Totholz (abgestorbene Bäume noch stehend oder schon liegend) bis zu ihrem natürlichen Zerfall im Bestand. Biotopbäume sind zum Beispiel Bäume mit natürlichen Faul- oder Spechthöhlen, Horsten größerer Vögel oder zahlreichen Baumpilzen. Gerade diese Bäume dienen einer Vielzahl heimischer Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum, insbesondere vielen seltenen Käferarten, Vögeln und Fledermäusen. Der Forstbetrieb bittet alle Waldbesucher um Verständnis, dass dieses „unordentliche Erscheinungsbild“ eine wichtige Naturschutzmaßnahme darstellt.  

Kurzfristige Behinderungen für Naturliebhaber, Waldbesucher und Wanderer

Um die mit den Arbeiten zwangsläufig verbundenen Beeinträchtigungen am sehr beliebten Buchberg möglichst gering zu halten, wurden die Arbeiten gezielt in die eher „besucherarme Schmuddelzeit“ Ende November bis kurz vor Weihnachten gelegt. Da Gefährdungen ausgeschlossen werden müssen, können Sperrungen der Wege und Hiebsflächen für den Besucherverkehr nicht vermieden werden. Diese Absperrungen sind durch Bänder und entsprechende Hinweisschilder kenntlich gemacht. Der Forstbetrieb bittet, diese unbedingt zu beachten, da bei einem Betreten der Arbeitsbereiche Lebensgefahr durch umstürzende Bäume und herabfallende Äste besteht. Durch den Transport des Holzes können – je nach Witterung – auch Schäden an den Wegen entstehen. Nach Abschluss aller Arbeiten werden diese durch den Forstbetrieb wieder behoben und die Wege in einen einwandfreien Zustand gebracht. Für diese mit den Holzerntearbeiten zwangsläufig verbundenen Beeinträchtigungen bittet der Forstbetrieb um Verständnis.