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Holzdieb mit High-Tech gefasst

GPS-Falle schnappt zu

Bad Brückenau, Dezember 2013 – Seit Mitte des Jahres waren im Forstbetrieb Bad Brückenau (Unterfranken) Holzdiebe aktiv. Immer wieder waren ganze Holzstapel, so genannte Polter, verschwunden. Deshalb haben die Staatsförster Ende November einen satellitengestützten Sender, einen Forst-Tracker, in einen Polter eingebaut. Wenn das Holz bewegt wird, sendet das Gerät ein Signal. Schneller als gedacht schnappte die Falle zu. Mithilfe des Senders wurde der Weg des Holzes verfolgt und die Polizei konnte einen bereits einschlägig bekannten Holzspediteur dingfest machen.

Holzdiebstahl ist kein Kavaliersdelikt
Stammholz oder Brennholz: Holzdiebe sind nicht allzu wählerisch. Die steigenden Holzpreise und vermeintlich nicht zu kontrollierende Wälder machen den Diebstahl aus dem Wald nicht nur lukrativ, sondern auch risikolos, zumindest auf den ersten Blick. Ein allzu dreister Fall von Holzklau wurde einem Holzspediteur aus dem unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld jedoch nun zum Verhängnis. Der Langfinger wollte sich kostenlos und allzu sorglos aus dem Staatswald bedienen und wurde gefasst.

Im dortigen staatlichen Forstbetrieb Bad Brückenau waren nämlich schon seit längerem fremde LKW-Spuren und immer wieder fehlende Holzmengen vor allem von Buchenholz aufgefallen. Der Forstbetrieb entschied sich daher bereits im September, die seit Anfang des Jahres bei den Bayerischen Staatsforsten verwendeten Forst-Tracker einzusetzen. Dabei handelt es sich um satellitengestützte Technik, die die ständige Überwachung des Holzes im Wald ermöglicht. Dafür wird ein Holzpolter unauffällig mit einem Sender bestückt. Wird das Holz bewegt, ist damit eine lückenlose Verfolgung des Holzes möglich. Bis zu seinem Einsatz schlummert der Forst-Tracker fast ohne Energieverbrauch im so genannten Schlafmodus, so dass dieser mehrere Monate im Einsatz sein kann.

Im aktuellen Fall war dies nicht notwendig: Schon einen Tag nach dem Einbau, war das besenderte Holz verschwunden. Der Dieb hatte sich sehr sicher gefühlt und sich zum zweiten Mal an ein und demselben Holzpolter bedient. Womit er nicht gerechnet hatte war dass dieses in der Zwischenzeit überwacht wurde.  

Diese Arglosigkeit wurde ihm zum Verhängnis. Konkret konnte dem Holzspediteur nach gelungener Zusammenarbeit von Polizei und Bayerischen Staatsforsten nachgewiesen werden, dass er 30 Raummeter Buchenholz im Wert von rund 1.500 Euro gestohlen hatte. In Wirklichkeit dürfte es in der Vergangenheit noch viel mehr gewesen sein. Ein Grund für die Bayerische Staatsforsten, weiter auf Kontrollen im Wald zu setzen: Polter werden zusätzlich kontrolliert, spezialisierte Waldarbeiter-Trupps machen regelmäßige Kontrollaufnahmen und die Besenderung wird ausgeweitet. „Wir wollen alles Mögliche tun, um Holzdieben das Leben schwer zu machen. Wer glaubt, der bayerische Staatswald sei ein Selbstbedienungsladen, der irrt sich gewaltig“, so der Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Staatsforsten Dr. Rudolf Freidhager.  

Weitere Informationen auch über den Forstbetrieb Bad Brückenau
der Bayerischen Staatsforsten:

Wolfram Zeller  (Leiter des Forstbetriebs)                                                     
Heinrich Hümpfner (Stellv. Leiter des Forstbetriebs)
Theodor Escherisch (Leiter der Servicestelle)
Ludwigstraße 1
97769 Bad Brückenau                                                
Telefon: +49 (9741) 9304-0
E-Mail: info-bad-brueckenau@baysf.de

 

Bayerische Staatsforsten

Die Bayerischen Staatsforsten bewirtschaften mit rund 2.700 Beschäftigten den gesamten bayerischen Staatswald, insgesamt 805.000 Hektar. Auf dieser Fläche wachsen jedes Jahr 6,1 Mio. Kubikmeter Holz nach von denen knapp 5,2 Mio. Kubikmeter nachhaltig genutzt werden. Die Bayerischen Staatsforsten sind damit das größte deutsche Forstunternehmen. Die nachhaltige Bewirtschaftung des bayerischen Staatswaldes erfolgt nach klaren Vorgaben: Natur bewahren. Profitabilität sichern. Dem Menschen dienen.

Nachhaltige, naturnahe Forstwirtschaft, so wie sie bei den Bayerischen Staatsforsten gelebt wird, setzt daher auf eine einzelstammweise Nutzung, verzichtet auf Kahlschlag, erhöht den Totholzvorrat als elementares Strukturmerkmal für mehr Artenvielfalt im Wald, schützt dauerhaft Biotopbäume, setzt konsequent auf die natürliche Verjüngung unserer Wälder und schafft Raum für Erholungssuchende.

Mehr Informationen unter www.baysf.de