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Holz aus Bayern: Nachfrage steigt wieder

Die Nachfrage nach Holz aus Bayern steigt wieder (Foto: BaySF).

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Markterholung und Preisanstieg deutlich spürbar

01. März 2021, Regensburg – Die Bayerischen Staatsforsten verzeichnen nach der schwersten Holzmarktkrise der letzten 30 Jahre eine Konsolidierung des Holzmarktes und einen spürbaren Anstieg des Nadelholzpreises. Die Markterholung hat drei Gründe. „Nach der schweren Holzmarktkrise und historisch niedrigen Holzpreisen in den vergangenen Jahren blicken die Bayerischen Staatsforsten optimistisch in die Zukunft. Der Markt entwickelt sich positiv, die Preise steigen“, so Martin Neumeyer, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Staatsforsten. Die Gründe für diese Entwicklung sieht Neumeyer hauptsächlich in drei aktuellen Entwicklungen:

1.     Holznachfrage geht steil nach oben
„Es gibt eine ungebrochene Nachfrage nach Holz und Holzprodukten – sowohl regional als auch international“, erläutert Neumeyer. „Die Baubranche boomt in allen Bereichen. Dadurch entsteht eine verstärkte Nachfrage im Inland und im Export, die sich positiv auf die Preise auswirkt. Nach dem kräftigen Preisanstieg bei Schnittholz und Holzprodukten im letzten Jahr ziehen jetzt auch die Preise für den Rohstoff, also die Baumabschnitte, an“, so Neumeyer weiter. Deutlich wird die starke Holz-Nachfrage bei den sinkenden Lagerbeständen der Staatsforsten: Die Nasslager, in denen das Schadholz der letzten Jahre aus Waldschutzgründen werterhaltend zwischengelagert wurde, leeren sich schnell. Insgesamt wurden bereits über 200.000 von rund 310.000 Festmetern in Sägewerke gefahren. Wenn man die Höchststände des Hitzesommers 2020 vergleicht, beträgt der Abbau der in Nass- und Trockenlager eingelagerten Hölzer der Bayerischen Staatsforsten zum Stand Ende Februar sogar 75%. In einer Reihe von Regionen Bayerns könnte bei gleichbleibender Entwicklung das Frischholz bald knapp werden. „Die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer können nach der schweren Krise auf dem Holzmarkt durch zu viel Schadholz wieder optimistisch in die Zukunft schauen“, so der Staatsforstenchef zuversichtlich. „Wir rechnen im Verlauf des Jahres 2021 mit weiter steigenden Preisen“, so Neumeyer.  

2.     Neue Bayerische Bauordnung: Holzbau in allen Gebäudeklassen möglich
Unterstützt wird die positive Marktentwicklung durch die neue Bayerische Bauordnung, die seit 1. Februar in Kraft ist. „Zusammengefasst erleichtern die Änderungen der Bayerischen Bauordnung das Bauen mit Holz nun auch in den Gebäudeklassen 4 und 5, also auch im mehrgeschossigen Bau. Der Baustoff Holz kann somit künftig in allen Gebäudeklassen zum Einsatz kommen“, so der Staatsforstenchef. „Besonders bei der Nachverdichtung in Städten und beim Wohnungsbau wird sich das positiv auswirken. Holz hat Zukunft – und das Holzzeitalter beginnt gerade erst“, ist sich Neumeyer sicher.

3.     Steigende Bedeutung der CO2-Reduktion
Auch das gesteigerte Umweltbewusstsein der Bevölkerung verstärkt die Nachfrage nach Holzprodukten. Da Holz große Mengen CO2 speichert, ist die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs ein wichtiger Baustein zur CO2-Reduzierung und Erreichung der deutschen CO2-Reduktionsziele. „In der CO2-Diskussion kann Wald – gerade auch der nachhaltig bewirtschaftete – punkten. Nachhaltig bewirtschaftet liefert der Wald dauerhaft den wertvollen Rohstoff Holz, der CO2 langfristig in Produkten speichert, klimaschädliche Rohstoffe stofflich und energetisch substituiert und durch das Wachstum der nächsten Waldgeneration der Atmosphäre erneut CO2 entzieht. Deshalb ist Holz das perfekte Beispiel für eine Kreislaufwirtschaft, die das klimaschädliche CO2 reduziert. Auf gleicher Fläche ist der Wald Klimaschützer, Rohstofflieferant sowie Ort für Artenvielfalt und Erholung“, so Neumeyer.

Gute Ausgangsposition der Staatsforsten: Hohe Investitionen bei der Borkenkäferbekämpfung der letzten Jahre sichern Vorräte und sorgen für niedrige Schadzahlen
„Unsere Beschäftigten haben in den letzten Trockenjahren um jeden Quadratmeter Staatswald gekämpft. Unsere Devise war: Wir geben keinen Quadratmeter Staatswald auf. Die Vorräte beim Nadelholz konnten im bayerischen Staatswald – im Gegensatz zu anderen deutschen oder europäischen Forstbetrieben – gehalten werden“, so Neumeyer.

Die aktuellen Schadholzmengen sind gegenüber den letzten beiden Jahren deutlich rückläufig, die Staatsforsten haben das Käferholz des letzten Jahres aufgearbeitet: „Wenn jetzt das Wetter im Jahr 2021 mitspielt und die Wirtschaftslage weiter positiv bleibt, können die Waldbesitzer mit weiter steigenden Preisen in diesem Jahr rechnen“, ist sich Neumeyer sicher. Im wichtigsten Sortiment der Staatsforsten und der Bayerischen Forstwirtschaft insgesamt, dem Fichtenstammholz, gibt es eine positive Nachfrage und Preisentwicklung. Auch bei der Kiefer zieht in Folge der positiven Entwicklung bei Fichte die Nachfrage und der Preis an. Bei Laub-Stammholz gibt es eine stabile Seitwärtsbewegung. Bei Industrieholz (Nadel- und Laubholz) ist die negative Entwicklung des letzten Jahres gestoppt und eine vorsichtige Erholung bei Nachfrage und Preis festzustellen.