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Höchste Alarmbereitschaft im Wald

Eine Vermisstensuche um 3 Uhr Nachts bringt die Helfer des THW München West um ihren Schlaf, am Vormittag findet eine Rettung statt. Foto: THW Ortsverband München - West

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THW simuliert Waldbrandkatastrophe im Staatswald

Forstbetrieb Landsberg, 23. April 2024 –Angesichts der zunehmenden Herausforderungen durch den Klimawandel, wie Trockenperioden mit hoher Waldbrandgefahr, ist eine effektive Vorbereitung auf mögliche Notfälle von größter Bedeutung. Aus diesem Grund führt das Technische Hilfswerk Ortsverband München-West gemeinsam mit rund 60 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern eine 24-Stunden-Übung zur Bereitstellung von Löschwasser durch – Tag und Nacht. Schauplatz der Übung ist das Forstrevier Thaining am Forstbetrieb Landsberg, Bayerische Staatsforsten AöR. Das Ziel: 4 LKWs sollen 25 Kubikmeter Löschwasser pro Stunde zur Verfügung stellen.
"Solch umfangreiche Übungen führen wir ungefähr alle zwei Jahre durch", erklärt Jonathan Schubert, Gruppenführer beim Technischen Hilfswerk Ortsverband München-West. Der Schwerpunkt liegt auf der Waldbrand- und Löschwasserlogistik, die im Ernstfall für die Feuerwehr entscheidend ist. Obwohl es sich bei dem Waldbrand in der Nacht von Freitag auf Samstag um eine Simulation handelt, sind zahlreiche Fahrzeuge, Pumpen und Material im Einsatz. Auch ein fiktiver Hubschrauber gehört zu den „Einspielern“.
Zur Wasserentnahme durch das THW wird in Abstimmung mit dem Landratsamt der Lech genutzt und das Wasser von dort in den Wald transportiert. Doch diese Aufgabe ist nicht einfach. Die Freiwillige Feuerwehr Thaining ist fester Bestandteil der Übung und muss improvisieren, da ein spezielles Tanklöschfahrzeug fehlt. So wird ein Güllefass zweckentfremdet, um das Löschwasser von einer Pumpstelle am Lech in den Wald zu transportieren. Auch Fahrzeuge des THW mit IBCs kommen hierfür zum Einsatz. Auf einer Lichtung werden sogar Faltbehälter aufgebaut, um Wasser per fiktivem Hubschrauber über den Waldbrand zu transportieren.
Neben der Brandbekämpfung werden auch andere Szenarien geprobt. Um 3 Uhr morgens wird ein Feuerwehrmann als vermisst gemeldet, ein PKW verunfallt am frühen Morgen bei der Flucht vor den Flammen, und eine Brandschneise wird mit Atemschutzmaske angelegt, alles Mögliche Situationen aus dem echten Leben.
Tim Brommer, Revierförster des Forstreviers Thaining, Bayerische Staatsforsten AöR, zeigt sich von der Übung begeistert. Im Vorfeld markiert er vom Wind abgebrochene Bäume, die dann von der Übungsleitung des THW über Wege gefällt werden. Denn auch das Freischneiden von Wegen dient Übungszwecken, Stürme sind längst keine Seltenheit mehr. Brommer kennt sein rund 1800 Hektar großes Forstrevier genau und gibt Anweisungen, wo aus Naturschutzgründen keine Übung stattfinden darf. Er hat sogar ein Versteck für die vermisste Person in der Übung parat: „Mein Revier ist wie meine linke Westentasche, ich kenne jeden Winkel – und deshalb auch gute Verstecke“, lacht er. 
"Die unkomplizierte Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsforsten schätze ich sehr. Schlussendlich profitiert nicht nur der Wald von einer solchen Übung, wir trainieren hier auch die Rettung von Menschen", kommentiert Gruppenführ