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Hieb am Ferchenbach zur Verringerung der Wildholz-Gefahr für Garmisch-Partenkirchen angelaufen

Von instabilen Uferböschungen in den Wildbach gestürzte Bäume können den Abfluss behindern und zu großen Problemen bei Hochwasser führen (Foto: BaySF).

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30. Oktober 2019, Garmisch-Partenkirchen - Den meisten Bürgern aus Garmisch-Partenkirchen wird es noch gut im Gedächtnis sein, das örtliche Hochwasser im Juni letzten Jahres. Ein örtliches Gewitter hatte innerhalb kürzester Zeit den Oberlauf der Partnach und besonders den Ferchenbach zu reißenden Flüssen gemacht. Das größte Problem stellte bei diesem extremen Hochwasser nicht allein die Wassermenge, sondern besonders das im Ferchenbach vorhandene Wildholz dar. Kurz nach dem Ereignis entbrannte eine Debatte darüber, wer denn für die entsprechende Pflege des Ferchenbachs, sprich die Wildholzbeseitigung, zuständig sei. Da es sich beim Ferchenbach um ein sog. Gewässer dritter Ordnung handelt, ist rein rechtlich für die Wildholzbeseitigung zunächst die Gemeinde zuständig.

Aber auch das Wasserwirtschaftsamt und die Bayerischen Staatsforsten als Vertreter des Grundstückseigentümers sehen hier ihre Verantwortung und bringen sich im Rahmen ihrer Aufgaben und Möglichkeiten mit ein. So unterstützt das Wasserwirtschaftsamt Weilheim die Marktgemeinde bei der Planung und dem Bau geeigneter Schutzbauten. Der Forstbetrieb Oberammergau unternimmt gezielte Holzerntemaßnahmen, um das Wildholzpotential am Ferchenbach so gering wie möglich zu halten. Geplant sind dabei zunächst drei Hiebsmaßnahmen entlang des Ufers.

„Wir werden versuchen mit zwei Seilkraneinsätzen von oben und einem Seilkraneinsatz von unten entlang des Ufers ein bis zwei Baumlängen vom Altbestand zu entnehmen. Das Ganze soll entsprechend dem Gelände buchtig erfolgen um verschiedene Lichtstellungen für die nachwachsende Verjüngung zu ermöglichen. So kann wieder ein junger Mischwald aufwachsen der das Ufer weiterhin vor Oberflächenerosion schützen kann“, so Wolfgang Striegel der zuständige Revierleiter. Der erste Seilkraneinsatz hat letzte Woche begonnen. Die schwierigen Wetterverhältnisse sowie der instabile Boden verlangen den Arbeitern einiges ab. Obwohl bei den Aktionen viel Holz anfällt, werden die Maßnahmen insgesamt die Kosten nicht abdecken können. Wolfgang Striegel: „Es geht hier eben nicht um eine reguläre Hiebsmaßnahme, sondern um den Hochwasserschutz. Da muss eben jede Partei ihren Beitrag leisten.“ Bleibt zu hoffen, dass nach den verschiedenen Maßnahmen die der Markt Garmisch-Partenkirchen, das Wasserwirtschaftsamt Weilheim und der Forstbetrieb Oberammergau zusammen erarbeitet haben, der Ort von einem derartigen Hochwasser wie im Juni 2018 verschont bleibt.