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Große Anstrengungen für kleine Bäume

Eine Klimawaldkultur wird freigeschnitten (Foto: BaySF/S. Lipp)

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Ohne eine aktive Pflege hätte die kleine Tanne gegenüber der Brombeere keine Chance (Foto: BaySF/ S. Lipp).

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Nach der Pflege kann die Tanne wieder ungehindert wachsen (Foto: BaySF/ S. Lipp).

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28. Juli 2021, Sonthofen – Im Revier Kürnach-Süd des Forstbetriebs Sonthofen herrscht momentan viel Betrieb. Zahlreiche Arbeiter ziehen mit ihren Freischneidern durch den Wald. Forstbetriebsleiter Jann Oetting gibt Aufschluss: „Die im letzten Herbst gepflanzten Klimawald-Kulturen werden gepflegt“.  

Die gepflanzten Weißtannen und Lärchen im Eschacher und Kürnacher Wald sind erst zwischen 20 und 30 Zentimeter groß und stecken quasi noch in den Kinderschuhen. Aber in einigen Jahrzehnten sollen sie zu stattlichen Bäumen herangewachsen sein – so der Plan. Doch aller Anfang ist schwer und die kleinen Bäume benötigen besondere Unterstützung. Initiiert durch die Bayerische Staatsregierung wurden die Bäume im Rahmen des Projektes „Klimawald“ gepflanzt. Im gesamten Bayerischen Staatswald werden zur Bewältigung des Klimawandels jedes Jahr eine Million Bäume zusätzlich gepflanzt, um den Waldumbau schneller voran zu treiben.

Auch am Forstbetrieb Sonthofen wurden letzten Herbst und in diesem Frühjahr 10 Hektar Klimawald-Kulturen gepflanzt - zusätzlich zum jährlichen Pflanzpensum von knapp 58 Hektar.

„Die Pflanzen wurden von unseren Forstwirten hauptsächlich in von Wind und Schneebruch stark gebeutelten Flächen eingebracht. Auf diesen Flächen herrscht teilweise Freiflächenklima, viel Licht dringt auf den Boden. Dadurch wachsen Brombeeren sowie Farne üppig“, erklärt der zuständige Revierleiter Simon Lipp.

Vor allem die Brombeere macht den jungen Pflanzen zu schaffen. Ein dichter Teppich legt sich mit der Zeit auf die kleinen Pflanzen, drückt sie zu Boden, raubt ihnen Nährstoffe und vor allem Licht. Um die gepflanzten Bäume zu fördern, werden sie punktuell freigeschnitten. So bekommen sie wieder Licht und können gut wachsen.

Eine zeitaufwändige Arbeit, bei der besonders behutsam vorgegangen werden muss, da die kleinen Bäume nur schwer im Dickicht zu erkennen sind. Ohne das Freischneiden gehen die Pflanzen mit der Zeit meist ein und der Waldumbau kann nicht vorangetrieben werden. Aber:  „Unsere jetzigen Anstrengungen werden sich in einigen Jahren auszahlen“, sind sich Forstbetriebsleiter Oetting und Revierleiter Lipp sicher.