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Für Waldbesucher: Lebensgefährliche Waldarbeit

Wegesperrung im Rahmen der Holzernte – unbedingt beachten (Foto: BaySF/Lipp)!

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Wo solche Bäume hinfallen, besteht eine tödliche Gefahr für diejenigen, die die Absperrungen nicht beachten (Foto: BaySF/Lipp).

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15. Dezember 2020, Sonthofen - Der Forstbetrieb Sonthofen der Bayerischen Staatsforsten nutzt die momentan herrschenden winterlichen Bedingungen zum Holzeinschlag. Während der Holzernte müssen Wege gesperrt werden. Die Sperrungen werden leider nicht von allen Waldbesuchern beachtet - eine tödliche Gefahr.

Mehrere Motorsägen sind schon von Weitem zu hören, nach zwei lauten Rufen "Achtung" und "Achtung, Baum fällt!" ist nur noch ein Knacken und ein dumpfer Schlag wahrnehmbar. Eindeutige Zeichen dafür, dass die Holzernte im Eschacher Wald nahe Buchenberg in vollem Gange ist.

Verantwortlich für die Holzfällung ist Revierleiter Simon Lipp. Er erzählt von diversen Zwischenfällen in den letzten Wochen mit uneinsichtigen Waldbesuchern. "Nahezu täglich berichten mir die Forstwirte von Mountainbikern und Joggern, die die Wegesperrungen nicht beachten. Wir sperren die Forstwege im Rahmen der Holzernte nicht zum Spaß - hier herrscht Lebensgefahr." Viel zu oft queren Passanten die gesperrten Bereiche und tragen dabei beispielsweise ihre Fahrräder über bereits gefällte Bäume. Leider kennt die Unvernunft der Menschen dabei keine Grenzen. Ein ständiges Risiko, das die Forstwirte zusätzlich zur ohnehin schon anstrengenden Arbeit im Wald immer im Blick haben müssen.

Bereits vor Beginn der Holzernte machen sich Waldarbeiter und Einsatzleiter Gedanken über die Wegesperrungen. Diese werden wo immer möglich so gewählt, dass den Waldbesuchern eine alternative Route zum Wandern oder Fahrradfahren zur Verfügung steht. Außerdem sperren mindestens zwei Waldarbeiter den Forstweg, wenn die Möglichkeit besteht, dass ein Baum darauf fällt. Als Unterstützung bei der Kommunikation zwischen den Forstwirten dienen Funkgeräte. Sie sind am Forstbetrieb Sonthofen schon länger Standard und ermöglichen eine direkte Kontaktaufnahme zwischen den absperrenden Forstwirten auf dem Weg sowie dem Forstwirt, der die Fällung durchführt.

"Unsere Waldarbeiter am Forstbetrieb Sonthofen werden für die Holzernte und den damit verbundenen Gefahren regelmäßig geschult. Hierzu zählen neben dem richtigen Absperren von Forstwegen auch der Umgang mit beratungsresistenten Waldbesuchern", erzählt der Sonthofer Forstbetriebsleiter Jann Oetting. Aufgrund vielfältiger Sicherheitsvorkehrungen und umsichtig handelnden Waldarbeitern werden die Gefahren minimiert, trotzdem bleibt immer ein Restrisiko bestehen.

Sonthofens Forstbetriebsleiter Jann Oetting appelliert deshalb an die Waldbesucher: "Bitte beachten Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit die Sperrbanner. Wir möchten, dass Sie unsere wunderbaren Wälder zur Erholung genießen können und sich dabei nicht unnötig in Gefahr begeben".