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Für die Zukunft sorgen – der Waldumbau läuft

Der Forstbetrieb Neureichenau pflanzt neue Bäume für den Klimawald, hier eine Tanne (Foto: BaySF/Martin Hertel).

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21. Oktober 2020, Neureichenau - Mut braucht es schon, angesichts der schwer geschädigten Wälder nicht aufzugeben, sondern für den Klimawald von morgen zu sorgen und den Wald gesund zu erhalten. Die Frauen und Männer krempeln die Ärmel hoch und setzen sorgfältig Bäumchen für Bäumchen in den vorbereiteten Waldboden. Den Forstbetrieb Neureichenau zeichnet zwar aus, dass vieles über die sogenannte "biologische Automation" gelingt, und da vor allem die natürliche Verjüngung der Waldbestände mit Tanne, Buche, Ahorn, Fichte und zahlreichen Mischbaumarten. Das liegt an unseren guten Jägern! Dennoch sind wir froh, dass Ministerpräsident Söder den Bayerischen Staatsforsten zusätzliche Mittel zur Aufforstung mit klimaresistenten Bäumen zur Verfügung gestellt hat. Bis 2024 werden die Bayerischen Staatsforsten damit 30 Millionen neue Bäume pflanzen, darunter 5 Millionen in sogenannten Klimawald-Kulturen.

Stürmen und Borkenkäfern ist es auch im Forstrevier Frauenberg gelungen, Lücken in jüngeren Bestände zu schlagen, die noch nicht verjüngt sind. Dort pflanzen wir je nach Standort und waldbaulichen Notwendigkeiten Tanne, Douglasie, Lärche. Meist handelt es sich um Flächen mit besonderer Bedeutung für den Bodenschutz, die erosionsgefährdet sind und zur Verkarstung neigen. Niederschläge rauschen zu Tal und nehmen den wertvollen Humus mit. Die Hänge sind als "Bodenschutzwald" besonders ausgewiesen und müssen schnell wieder aufgeforstet werden.

Am Forstbetrieb Neureichenau pflanzen wir auch Eiche und Buche, und setzen, wo es passt, auch auf Flatterulme, Spitzahorn, Vogelkirsche, Rot- und Traubeneiche sowie Edelkastanie und Nuss. Diesen Baumarten trauen wir eine hohe Resilienz bezüglich der klimatischen Veränderungen zu, außerdem vertragen sie sich mit den Baumarten, die sowieso schon da sind, vermutlich gut.

Dieses Sonderprogramm für den Klimawald werden wir für weitere vier Jahre beibehalten, je nach Verfügbarkeit der Baumschulware.

Seit über 30 Jahren werden die Wälder zu stabilen und klimatoleranten Mischwäldern umgebaut. Der große bayerische Waldumbau ist in vollem Gange. Entscheidend für leistungsfähige Wälder für kommende Generationen wird es sein, die richtigen Baumarten einzusetzen. Das sind Baumarten, die dem Klimawandel - also höheren Temperaturen, mehr Trockenheit, weniger Niederschlägen - standhalten. Bäume binden das Kohlenstoffdioxid und speichern es als langlebige Holzprodukte oder substituieren es gegenüber anderen Baustoffen. Der Wald und dessen Bewirtschaftung ist zentral, um die Folgen des Klimawandels, die wir alle spüren, zu mildern.