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Franz Paulus übernimmt Forstbetrieb Kelheim

Stabwechsel am Forstbetrieb Kelheim: Erwin Engeßer (rechts) und seine Nachfolger Franz Paulus und Sabine Bichlmaier (ab 01.06.2016). Als Erinnerung an 24 Jahre Kelheim gab es für den scheidenden Betriebsleiter eine kleine Weißtannenpflanze aus dem Frauenforst.

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Langjähriger Leiter Erwin Engeßer verabschiedet

Regensburg/Kelheim, 16. Juni 2014 – Der Wechsel hat offiziell schon am 1. Juni stattgefunden, heute jedoch fand die feierliche Stabübergabe statt: Nach 24 Jahren geht mit dem Wechsel von Erwin Engeßer vom Forstbetrieb Kelheim an das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regensburg eine Ära zu Ende. Seit der Forstreform 2005 war Engeßer Leiter des Forstbetriebs der alten Wittelsbacher Stadt, sein Wirken in Kelheim begann jedoch schon 1990 als er stellvertretender Leiter des damaligen Forstamts Kelheim wurde. Seitdem hat der leidenschaftliche Forstmann Spuren hinterlassen, im Wald und in der Region. Sein engagierter Einsatz für eine naturnahe Forstwirtschaft und strukturreiche Mischwälder zeigt sich vor allem an einer Baumart: der Weißtanne. Dieses hohe Engagement macht Vorstand, Reinhardt Neft, beim Abschied dann auch ein wenig wehmütig: „Ich bedauere sehr, dass wir mit Erwin Engeßer einen wertvollen Kollegen und unermüdlichen Forstmann verlieren. Hege aber gleichzeitig die Hoffnung, dass davon die Zusammenarbeit zwischen Bayerischen Staatsforsten und Bayerischer Forstverwaltung profitiert“.

Für die nächsten zwei Jahre übernimmt Franz Paulus die Nachfolge von Erwin Engeßer. Der bisherige Forstreferent von Staatsminister Helmut Brunner rotiert auf die Forstbetriebsleiterstelle nach Kelheim, um Erfahrungen in der betrieblichen Praxis zu sammeln. Der 41jährige Oberpfälzer freut sich nach über zehn Jahren im Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten auf die neue Aufgabe: „In den letzten Jahren hatte ich schon einen sehr engen Kontakt zu den Bayerischen Staatsforsten, etwa durch die Teilnahme an den Aufsichtsratssitzungen, und habe das Unternehmen so kennen und schätzen gelernt. Jetzt die Perspektive zu wechseln und gemeinsam mit einer motivierten Mannschaft in einem der mischbauartenreichsten Betriebe zu arbeiten ist sehr reizvoll.“

In den vergangenen Wochen konnte sich der neue Forstbetriebsleiter bereits ein Bild von dem 18.000 ha großen Forstbetrieb mit seinen mehr als 4.000 ha Schutzgebieten machen. Der Betrieb umfasst 11 Reviere und rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Nach zwei Jahren wird es am 1. Juni 2016 dann ein Novum bei den Bayerischen Staatsforsten geben: Denn schon heute steht fest, dass mit Sabine Bichlmaier die erste Frau einen Forstbetrieb bei den Bayerischen Staatsforsten leiten wird. Bis zum Ende der Rotation wird Frau Bichlmaier weiter für den zentralen Holzvertrieb der Bayerischen Staatsforsten verantwortlich sein.  

 

Franz Paulus, 1972 in Weiden i.d.OPf. geboren, begann seine forstliche Laufbahn nach Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem Referendariat Ende 2001 am Lehrstuhl für Waldbau der TU München. Bereits Mitte 2003 wurde er an das Staatsministerium für Ernährung Landwirtschaft und Forsten versetzt, wo er 2007 zum Forstreferent des damaligen Staatsministers Josef Miller und ab 2008 von Staatsminister Helmut Brunner bestellt wurde. Ministerialrat Franz Paulus ist in seiner Freizeit unter anderem leidenschaftlicher Musiker.

Erwin Engeßer, 57, geboren in Parsberg, trat nach Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Referendariat 1984 der damaligen Staatsforstverwaltung bei. Bevor er 1990 als stellvertretender Leiter des damaligen Forstamts Kelheim zurück in die Heimat kam, war er am damaligen Forstamt Flossenbürg beschäftigt und für die Ausbildung des forstlichen Nachwuchses an der Forstschule in Lohr am Main verantwortlich. Seit der Gründung der Bayerischen Staatsforsten 2005 leitete er den Forstbetrieb Kelheim. Der verheiratete Forstdirektor ist Vater von zwei erwachsenen Töchtern.

Sabine Bichlmaier, 1962 in Trier (Rheinland-Pfalz) geboren, studierte bis 1986 Forstwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München und begann im gleichen Jahr ihr Referendariat. Nach Stationen an der Oberforstdirektion Regensburg, den damaligen Forstämtern Bodenwöhr und Neunburg vorm Wald wurde Frau Bichlmaier 2005 in den Dienst des Unternehmens Bayerische Staatsforsten übernommen. Zunächst als stellvertretende Leiterin am Forstbetrieb Nürnberg und danach als Leiterin des Teilbereichs Holz an der Zentrale in Regensburg. Viele Jahre engagierte sich Sabine Bichlmaier als Gleichstellungsbeauftragte in der Staatsforstverwaltung und ist Verbandsrichterin im Jagdgebrauchshundeverband. Frau Bichlmaier ist verheiratet und Mutter eines erwachsenen Sohnes.

Bayerische Staatsforsten

Die Bayerischen Staatsforsten sind mit einer Fläche von etwa 805.000 Hektar und mit knapp 2.700 Beschäftigten das größte deutsche Forstunternehmen. Der Unternehmenssitz befindet sich in Regensburg. Die Bayerischen Staatsforsten bewirtschaften den gesamten bayerischen Staatswald. Und das nach klaren Vorgaben: Natur bewahren. Erfolg sichern. Dem Menschen dienen. Dies bestätigt in jährlichen Kontrollen auch die unabhängige Waldzertifizierungsorganisation PEFC. Nachhaltige, naturnahe Forstwirtschaft, wie sie bei den Bayerischen Staatsforsten gelebt wird, wird so allen gerecht: den Menschen, die im Wald arbeiten oder sich erholen wollen, der Gesellschaft, die den nachwachsenden, umweltfreundlichen Rohstoff Holz zunehmend nachfragt und den Tieren und Pflanzen, für die der Wald wertvollen Lebensraum bietet.

Mehr unter: www.baysf.de

Forstbetrieb Kelheim

Charakteristisch für den Forstbetrieb Kelheim ist die Vielfalt an Mischbaumarten. Weißtanne, Jura-Kiefer, Elsbeere, Ahorn, Esche und viele andere bereichern die Buchen-Fichten-Bestände im Kelheimer Jura. Die Laubhölzer werden für Möbel und Innenausbau, das Nadelholz vor allem als Bau- und Konstruktionsholz verwendet. Mehr als 4.000 Hektar Schutzgebiete bieten Lebensraum für Schwarzspechte, Hohltauben, Kolkraben und Dohlen, aber auch für Türkenbund, Frauenschuh und Diptam. Eine Besonderheit ist das Vorkommen des äußerst seltenen Totholzkäfers Eremit in sehr alten Laubbäumen. Für Wanderer, Radfahrer, Vogel- und Naturfreunde stehen 18.000 Hektar naturnaher Wald und 550 km Forstwege zur Verfügung.

Mehr unter: www.baysf.de/kelheim