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Forstlicher Nachwuchs pflanzt junge Bäume

Azubi Luca Camman beim Vorbereiten des Pflanzloches (Foto: BaySF/Kay Weixler).

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Azubi Aron Haye mit einem fertig gepflanzten Bergahorn (Foto: BaySF/Kay Weixler).

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27. April 2020, Sonthofen - Die Forstwirtauszubildenden der Bayerischen Staatsforsten sind derzeit schwerpunktmäßig mit der Pflanzung von jungen Waldbäumen beschäftigt. Der Leiter des Forstbetriebs Sonthofen Jann Oetting freut sich: "Unser Nachwuchs kümmert sich um den Nachwuchs im Wald."

Wenn jemand den Beruf des Forstwirtes oder der Forstwirtin bei den Bayerischen Staatsforsten erlernt, gehört neben der professionellen Holzernte auch die Pflanzung von jungen Bäumen zu den wesentlichen Ausbildungsinhalten. Deshalb sind die Auszubildenden in diesen Wochen in den verschiedensten Waldgebieten des Forstbetriebes Sonthofen vom Sulzschneider Wald bis Lindau und von der Kürnach bis Oberstdorf unterwegs. Unter Anleitung des Ausbildungsmeister Andreas Ebert und erfahrener Forstwirte erlernen sie, wie fachmännisch gepflanzt wird.

Hierbei kommt es zunächst darauf an, die Qualität der von Baumschulen gelieferten Jungbäume zu beurteilen. Sind die Pflanzen gesund? Haben sie einen stabilen Spross und ist das Wurzelwerk ausreichend groß und gut ausgebildet? Passt das alles, wird bei jeder Pflanze ein sogenannter Wurzelschnitt vorgenommen. Abstehende Fadenwurzel und waagerecht wachsende Wurzeln werden mit der Schere eingekürzt. Bei der Pflanzung ist es wichtig, dass mit einem Hohlspaten oder einer Haue ein ausreichend tiefes Loch gegraben wird, so dass die Wurzel sauber mit Waldboden überdeckt werden können und nicht gestaucht werden. Eine Wurzel, die beim Pflanzen umgebogen wird, wächst nie mehr nach unten weiter und gibt dem größer werdenden Baum keinen Halt. Die saubere fachmännische Pflanzung ist die Grundlage für einen gesunden und stabilen Baumbestand.

In der Nähe von Immenstadt im sogenannten Großholz haben jetzt zwei Auszubildende und ein Forstwirt Bergahorne und Fichten gepflanzt. Der zuständige Revierförster Rainer Ruf erläutert: "Wir haben uns hier auf dieser mit Brombeere zugewucherten Fläche für die Pflanzung dieser zwei Baumarten entschieden. Eine natürliche Ansamung von jungen Bäumen ist bei diesem Krautbewuchs nicht mehr zu erwarten. Bergahorn und Fichte sind in der Lage, in ein paar Jahren über die Konkurrenzvegetation hinauszuwachsen. Da hier im Großholz neben der Pflanzfläche bereits junge Buchen, Weißtannen, weitere Bergahorne und Fichten und sogar ein paar Eichen wachsen, sind wir zuversichtlich, dass hier ein gemischter, stabiler Wald entsteht."

Forstbetriebsleiter Jann Oetting ergänzt: "In Zeiten des Klimawandels ist es für uns Forstleute eine herausfordernde Aufgabe, die richtige Wahl der Baumarten für einen stabilen, gesunden Zukunftswald zu treffen. Wir sehen oft erst nach Jahrzehnten, was richtig oder falsch war. Die Bayerischen Staatsforsten haben sich zum Ziel gesetzt, bis in die mittleren Berglagen mindestens vier Baumarten durch natürliche Ansamung, Saat und Pflanzung gemischt in der Fläche nachzuziehen. So versuchen wir das Risiko zu streuen. Wir gehen davon aus, dass im Allgäu in einem gemischten Wald auch die Fichte in der nächsten Waldgeneration eine Zukunft hat."

Bis Ende April heißt es für Auszubildenden und Forstwirte beim Forstbetreib Sonthofen dranbleiben mit der Pflanzung. Bis dahin werden sie mehrere Tausend Fichten, Weißtannen, Buchen, Bergahorne, aber auch Kirschen, Erlen, Flatterulmen und Douglasien in den Waldboden gebracht haben.