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Forstbetrieb Weißenhorn schafft Sicherheit bei Baumfällarbeiten

30. November 2022, Weißenhorn – Entlang des Radweges zwischen Ingstetten und Deisenhausen, vor allem im Bereich des Waldrandes bei den „Glaserhofäckern“, führt der Forstbetrieb Weißenhorn eine Sicherungsmaßnahme durch: „Der Klimawandel setzt dem südexponierten Waldrand seit einigen Jahren immer mehr zu: Nicht mehr alle Bäume sind standsicher und es ist sehr viel gefährliches Totholz in den Kronen: Das kann schnell lebensgefährlich für Wanderer und Radfahrer werden, die den Weg entlang des Waldrandes nutzen“, zeigt sich der zuständige Förster Johannes Reisacher besorgt. Der Forstbetrieb Weißenhorn wird daher die gefährlichen Bäume in den nächsten Wochen fällen und damit wieder mehr Sicherheit für die Waldbesucher herstellen.

Auch die Ökologie kommt bei der Pflegemaßnahme nicht zu kurz: „Durch die Auslichtung im Waldrand stellen wir einen naturnäheren Zustand her: Es werden kleine Buchten angelegt, um den waldrandtypischen Sträuchern wieder mehr Licht zu geben. Ziel ist ein gestufter und strukturreicher Aufbau des Waldrandes, damit mehr Arten profitieren als bisher“, so Förster Reisacher. Wo keine Gefahr unmittelbar am Waldweg besteht, hat Reisacher auch sogenannte Biotopbäume markiert: Diese Bäume mit Spechthöhlen, Pilzkonsolen oder sonstigen wertvollen Biotopmerkmalen bleiben bei der Waldpflege dauerhaft stehen und werden nicht gefällt, denn sie werden von verschiedenen Vogelarten, Insekten und Fledermäusen als Wohnraum gebraucht.

Dieses umsichtige Pflegekonzept wird auch im angrenzenden Waldbestand umgesetzt: Hier werden einerseits vorhandene Alteichen und Lärchen gefördert. Neben den Altbäumen liegt der Fokus aber insbesondere auf der nächsten Waldgeneration, die bisher im Schatten des dichten Waldes steht: Die gemischte Verjüngung aus klimatoleranten Baumarten wie Bergahorn, Weißtanne und Buche benötigt dringend Licht zum Wachsen. „Gerade Mischwälder mit mindestens vier verschiedenen Baumarten sind am besten geeignet, um den Staatswald in der Region für künftige Klimaextreme zu wappnen“, weiß Christoph Kohler, stellvertretender Leiter der Forstbetriebs Weißenhorn. Mehr Licht im Wald wird damit auch der Verjüngung helfen. Der Forstbetrieb bittet für die vorübergehenden Wegesperrungen im Zuge der notwendigen Baumfällungen um Verständnis. Der Radweg und die angrenzenden Waldwege werden baldmöglichst in sicherem Zustand wieder freigegeben