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Forstbetrieb Sonthofen versorgt Region mit hochwertigem Wildfleisch

Jagdhund Branko bewacht „seine“ Beute, sein Herrchen freut sich auf das schmackhafte Fleisch

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Sonthofen, 24. August 2017 - Die Jäger des Forstbetriebes Sonthofen erlegen auf 15.000 ha rund 1.500 Stück Wild/Jahr  

Nach einer sommerlichen Jagdruhe-Phase wird mit Beginn des Herbstes die Jagd in den Staatsjagdrevieren intensiviert. Denn ab dem 1. September darf auf Rot-, Gams- und Rehwild ohne Einschränkungen bezüglich des Alters und Geschlechtes gejagt werden. Einzige Ausnahmen hiervon gelten für „gut veranlagte“ Hirsche ab dem 4. Lebensjahr. Muttertiere dürfen aus Tierschutzgründen erst erlegt werden, wenn zuvor das zugehörige Jungwild geschossen wurde.  

„Der Herbst ist nicht nur wettertechnisch eine besonders schöne Jahreszeit im Allgäu, sondern auch hinsichtlich der Jagd. Das Wild wird vermehrt sicht- und somit für uns auch wieder besser greifbar“ freut sich Josef Günster, Berufsjäger am Forstbetrieb Sonthofen. Grund für die höhere Sichtbarkeit ist nicht nur der Drang zur Bildung von Fettreserven für den Winter, sondern auch die im Spätherbst beginnende Brunftzeit des Rotwildes, welche zu erhöhter Aktivität dieser Wildart führt. Eine Zeit, in der auch das weibliche und Jungwild geschossen werden muss. Günster weiter: „Die brunftigen Hirsche werden dann weitestgehend verschont, weil ihr Fleisch nach dieser Gefühlslage schmeckt und es in dieser Zeit als nicht genusstauglich eingestuft wird.“  

Forstbetriebsleiter Jann Oetting, der auch gleichzeitig für die Jagd verantwortlich ist, erklärt „Wir jagen, damit sich unser Wald verjüngt und weil wir ein sehr hochwertiges Lebensmittel nachhaltig der Gesellschaft zur Verfügung stellen wollen! Das ist harte Arbeit, denn wir wollen und müssen bis Anfang Februar 1.500 Stück Schalenwild erlegt haben“. Die erlegten Stücke des Forstbetriebs werden fast ausnahmslos regional vermarktet: Gasthöfe, Hotels, mehrere Metzgereien und auch Wildbret-Händler sind die Kunden des Forstbetriebs.  

Das gewonnene Wildfleisch ist eines der köstlichsten, gesündesten und naturbelassensten Nahrungsmittel die es gibt. Oetting: „Die Gründe hierfür liegen auf der Hand. Es stammt von Tieren, die in freier Wildbahn geboren und aufgewachsen sind.“ Das Wild ernährt sich im jahreszeitlichen Zyklus, lebt frei von Medikamenten und Hormonen stressfrei und ungebunden bis zum letzten Augenblick. „Das Wildfleisch aus den Revieren der Bayerischen Staatsforsten ist somit feinaromatisch im Geschmack, weil würzige Kräuter und Waldfrüchte die Wildnahrung sind. Es ist reich an Mineralstoffen und B2-Vitaminen, überwiegend fettarm und durch die naturgemäße und artgerechte Muskelentwicklung kernig in seiner Struktur“ beschreibt Oetting das Wildbret.  

Der derzeitige Pro-Kopf-Verbrauch an Wildfleisch beläuft sich in Deutschland nur auf 350-400 Gramm pro Jahr. Darin sind auch die Importe aus ausländischen Wildfarmen, z.B. aus Neuseeland enthalten. „Traditionell wird Wildbret leider nur im Herbst und Winter im größeren Umfang nachgefragt“. Ein Umstand den Berufsjäger Günster sehr bedauert. „Persönlich verwende ich das ganze Jahr fast ausschließlich Wildfleisch. Die Zubereitung ist weit weniger anspruchsvoll, als immer behauptet wird. Ich nutze es als hochwertige Zutat zu allen herkömmlichen Rezepten. Auch auf dem Grill landet es bei mir regelmäßig. Sie werden sich wundern, dass unser Wildfleisch bei der Zubereitung sein ursprüngliches Volumen behält und nicht etwa zur Hälfte als Wasser verdampft. Und es schmeckt auch noch nach Fleisch!“ so Günster abschließend.