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Forstarbeiten am Eichelberg im Sebalder Reichswald

21. März 2024, Nürnberg  – Ab April stehen im Eichelberg östlich des Nürnberger Tierheimes am Weißensee in größerem Umfang Forstarbeiten in einem Kiefernaltbestand an. Schwerpunkt dieser Maßnahme im Forstrevier Behringersdorf der Bayerischen Staatsforsten (BaySF)sind hier 70- bis 140-jährige Kiefern, die fast durchgängig von Trockenereignissen und Mistelbefall stark vorgeschädigt sind. Deswegen werden hier überdurchschnittlich viele Altkiefern entnommen werden müssen.

Die gute Nachricht: Durch das auch hier seit den 80er Jahren eingeführte Reichswaldunterbauprogramm ist ein Großteil der Fläche bereits mit klimaresistenteren Laubgehölzen „vorverjüngt“, es stehen also stabile Jungbäume der nächsten Generation parat. „Wir finden hier neben gepflanzten Eichen und Buchen auch eine natürliche Verjüngung mit jungen- Kiefern und Eichen aus Hähersaat vor“, beschreibt Revierleiterin Kim Jüstl den Bestand. „Ich entnehme jetzt mit diesem Hieb die leider bereits stark geschädigten Altkiefern möglichst schonend, um der nächsten Waldgeneration ein stabiles Aufwachsen mit mehr Licht, Standraum und Wasserverfügbarkeit zu ermöglichen.“
Deshalb kommt auch am Eichelberg ein sog. Stehendentnahmeharvester zum Einsatz, der sich zuletzt im Revier Zerzabelshof entlang des Sandwegs im Einsatz bewährt hat. Die besondere Technik dieser Baggerharvester ermöglicht es, Bäume mit einem Gewicht von bis zu drei Tonnen abzuschneiden und aus dem Bestand zu heben, ohne dabei die jungen Bäume darunter zu beschädigen. „Ein Fokus hier liegt darauf durch sogenannte „Femel“ – also clusterartige, ungleichmäßig verteilte Lochhiebe in den Altbäumen – besonders die für den Bereich ja namensgebenden jungen Eichen zu fördern“, so Jüstl weiter.

Von der Hiebsmaßnahme wird auch die Wissenschaft direkt profitieren können: Die Bayerische Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft wird die Maßnahme mit Fachpersonal begleiten, die sich besonders für den Mistelbefall der Kiefernkronen interessieren. Um hier neue Erkenntnisse zu gewinnen, wird das Areal auch mit einer Spezialdrohne beflogen und der Zustand der Baumkronen exakt erfasst.

Um dem Anspruch an das Vogelschutzgebiet vor Ort gerecht zu werden, bleiben die jetzt bereits abgestorbenen Altkiefern im Wald stehen, um den Eichelberg für Spechte und andere Totholzbewohner mit neuem Lebensraum und Nahrungsquellen anzureichern.

Während der auf etwa sechs Wochen angesetzten Maßnahme wird es in dem entsprechenden siedlungsnahen Bereich zu teilweise gesperrten Forstwegen, Wander- und Reitwegen kommen. Der Forstbetrieb Nürnberg bemüht sich Umleitungen auszuschildern wo immer möglich und bittet die Öffentlichkeit um Verständnis für die notwendige Maßnahme.