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Fichtelberg: „Fichte sticht, Tanne nicht“ - Waldführung für Ministranten aus Wunsiedel

Jane Lorenz (links) und Lukas Baden (Mitte), beide Mitarbeiter beim Forstbetrieb Fichtelberg, erklären den Kindern den Unterschied zwischen den Baumarten Fichte und Tanne.

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10. Juni 2022, Fichtelberg – 30 Teilnehmer:innen eines Zeltlagers konnten für eine Woche intensiv den Wald bei den Bayerischen Staatsforsten erleben und die Natur abseits des normalen Alltags genießen. Als Höhepunkt der Tage erforschten die Teilnehmer bei einer gemeinsamen Exkursion mit Förstern den Fichtelgebirgswald.

„Ich habe heute ganz viel Neues über den Wald erfahren“ freute sich eine der Ministrantinnen der katholischen Kirchengemeinde Wunsiedel nach einer Waldführung der Bayerischen Staatsforsten. „Und dass wir so viel selber machen durften, war richtig cool.“

30 Kinder und jungen Erwachsenen veranstalteten mit einigen Betreuern unter der Leitung von Andreas Büttner von der Katholischen Pfarrei Wunsiedel ein Zeltlager. Auf einer idyllischen Lichtung mit Blockhütte im Staatswald bei Ahornberg hatten sie ihr Camp aufgeschlagen. Gemeinsam mit den angehenden Förstern Tanja Schäfer, Jane Lorenz, Lukas Baden und Maximilian Koch durften sie einen Vormittag lang den Wald mit den Forstfachleuten erleben.

Dabei lernten die Teilnehmer spielerisch einige Baumarten mit ihren Früchten kennen und wie man diese unterscheiden kann. So gibt es zum Beispiel bei den Nadeln der Baumarten Fichte und Tanne den Merksatz „Fichte sticht, Tanne nicht!“. Die Förster zeigten den Gruppen auch, was ihre täglichen Aufgaben im Wald sind: hierbei spielt der Umbau der Fichten-Reinbeständen, die nur aus einer einzigen Baumart bestehen, in klimastabile und zukunftssichere Mischwälder mit Buchen, Tannen, Douglasien und andere Baumarten eine große Rolle. „Wenn ein Schädling wie zum Beispiel der Borkenkäfer auftaucht, der auf die Fichte spezialisiert ist, kann es passieren, dass er in einem Reinbestand alle Bäume vernichtet und wir dann keinen Wald mehr haben. In einem Mischwald werden zwar auch ein paar Bäume absterben, aber durch die vielen anderen Baumarten, bleibt uns der Wald als solcher erhalten!“, erklärte Maximilian Koch den jungen Zuhörern.

Aber natürlich gibt es im Wald nicht nur Bäume. Auch verschiedene Tiere, die im Wald leben und die Spuren, die sie dort hinterlassen, entdeckten die Kinder. Verschiedene Trittsiegel gab es zu bestaunen und sogar ein Hirschgeweih.

Alle Exkursionsteilnehmer waren begeistert, was es im Wald alles zu entdecken und zu lernen gibt. Auch die selbstgebastelten Namensschilder aus Birke und die Holzstifte aus heimischer Linde, die als kleine „Giveaways“ vorbereitet wurden, kamen bei allen Teilnehmern super an.

„Nächstes Jahr werden wir uns wieder bei den Bayerischen Staatsforsten melden“, sagte Andreas Büttner, der Leiter der Zeltlager-Gruppe zum Abschluss. „So eine Waldführung rundet das Naturerlebnis richtig schön ab.“