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Exotische Raritäten im Wald

Drei Mammutbäume im Staatswald bei Lindau (Foto: Jörg Tarne/BaySF)

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Nadeln des Mammutbaums (Foto: Jörg Tarne/BaySF).

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Älterer Mammutbaum im Stadtgebiet Lindau mit Trockenschäden (Foto: Jörg Tarne/BaySF).

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18.10.2019, Sonthofen - In Zeiten des Klimawandels, der Trockenheit und ihren Folgen machen sich Waldbesitzer zunehmend Gedanken über Baumarten aus anderen Ländern unserer Erde. Mit einigen Arten gibt es schon teils Jahrzehnte und sogar Jahrhunderte alte Erfahrungen. Eine echte Rarität in bayerischen Wäldern ist dabei der Mammutbaum. Bei den Bayerischen Staatsforsten im Forstbetrieb Sonthofen wachsen in der Umgebung von Lindau mehrere Exemplare.

„Schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Riesenmammutbäume, die auf lateinisch Sequoiadendron giganteum heißen, aus Amerika importiert und in Mitteleuropa gepflanzt. Bevorzugt wurde die Art in Parkanlagen milder Klimaregionen angebaut, so auch rund um den Bodensee“, weiß Sonthofens Staatsforsten-Chef Jann Oetting zu berichten. Das natürliche Verbreitungsgebiet ist die Sierra Nevada in Kalifornien. Dort gibt es trockene Sommer und schneereiche Winter. Gleichzeitig benötigt die Baumart aber auch genügend Wasser im Sommer und gut durchlüftete Böden. „Das zusammen mit einer starken Gefährdung durch Verbiss und Frosttrocknis, also Frost ohne Schnee, macht die großflächigere Einbringung schwierig“, so Oetting weiter.

Mammutbäume können mit 2000 bis 3000 Jahren ein hohes Alter erreichen und Höhen um die 80 Meter. Um diese Maße zu erreichen, müssen die Exemplare in Mitteleuropa aber wohl noch 1000 Jahre wachsen. Revierleiter Jörg Tarne, der den Staatswald rund um Lindau pflegt, erzählt: „Die ersten Pflanzungen in unserer Region erfolgten um 1865 auf der Insel Mainau. Weitere folgten dann im Stadtgebiet Lindau.“ Bei den älteren Exemplaren zeigen sich teilweise Trockenschäden des letzten Sommers, die bisher aber nur zu Kronenverlichtungen geführt haben. Förster Jörg Tarne schmunzelt: „Auf unsere jüngeren Exemplare im Wald habe ich ein besonderes Auge. Ich bin sehr gespannt, wie sie sich die nächsten zweitausend Jahre entwickeln werden“.