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Eschentriebsterben erfordert zusätzliche Verkehrssicherungsmaßnahmen im Bannwald

(01.02.2022) – Ottobeuren  Die Bayerischen Staatsforsten führen aktuell eine kombinierte Holzernte- und Verkehrssicherungsmaßnahme im Bannwald durch. Ziel ist zum einen Licht zu schaffen für die nächste Waldgeneration. Zum anderen werden gezielt geschädigte Eschen gefällt, die vom sogenannten Eschentriebsterben (ein importierter Pilz aus Asien) betroffen sind und aufgrund der vom Erreger verursachten Schäden an Wurzeln, Stamm und Ästen ein erhebliches Sicherheitsrisiko für die Waldbesucher darstellen.

Diese Bäume wurden vorab vom Revierleiter ausgezeichnet. Die bislang gefällten Bäume zeigen, dass die Schädigung der Eschen weiter vorangeschritten ist als erwartet. Vielfach sind neben den namensgebenden Triebschäden auch Stammfuß und Wurzeln von dem Pilz stark geschädigt. Nicht nur sind völlig unvermittelte Astabbrüche zu erwarten, auch ganze Bäume drohen unvermittelt umzustürzen, weil die Wurzeln keinen Halt mehr bieten. Gerade oberhalb des Hotels St. Ulrich und entlang und über den Wanderwegen müssen daher zusätzliche Eschen aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Forstbetriebsleiter Dr. Hermann S. Walter: „Ich verstehe, dass die Fällung nicht bei allen Waldbesuchern auf ungeteilte Begeisterung stoßen wird. Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Die Fällung dient der Sicherheit von Waldbesuchern und Anwohnern.“ Vielfach harrt unter den Eschen bereits die nächste Waldgeneration in Form von Fichten, Buchen und Bergahorn aus und wartet auf mehr Licht. Wo nötig werden die Waldarbeiter offene Stellen im Herbst mit weiteren Mischbaumarten wie der Flatterulme auspflanzen, die versprechen, auch mit einem wärmeren Klima zurecht zu kommen.

Aus Sicherheitsgründen müssen für die Fällungen einzelne Waldwege und die angrenzenden Waldflächen jeweils kurzzeitig gesperrt werden. Der Forstbetrieb bittet die Waldbesucher, die Sperrungen im Interesse der eigenen Sicherheit strikt zu beachten und bittet um Verständnis für die Holzernte und Sicherungsarbeiten. Die Wege werden nach Abschluss der Arbeiten wieder instandgesetzt.

Der Forstbetrieb Ottobeuren

Der Forstbetrieb Ottobeuren ist einer von 41 Forstbetrieben der Bayerischen Staatsforsten und bewirtschaftet mit rund 50 Beschäftigten den Staatswald von der Schotterriedel-landschaft über das Vorallgäu in die bewegte Allgäuer Jungmoränenlandschaft hinein. Nährstoffreiche Böden und reichlich Niederschläge erlauben den Bäumen herausragende Wuchsleistungen. Fichtendominierte Wälder werden sukzessive in standortgerechte Mischwälder mit Tanne, Buche und Edellaubbäumen umgebaut. Der Forstbetrieb setzt dabei auf eine naturnahe Forstwirtschaft mit einzelstammweiser Nutzung ohne Kahlschlag, erhöht den Totholzvorrat als elementares Strukturmerkmal für mehr Artenvielfalt im Wald, schützt dauerhaft Biotopbäume, setzt konsequent auf die natürliche Verjüngung unserer Wälder und schafft Raum für Erholungssuchende.