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Erfolgreiche Bilanz der Drückjagden im Staatsforstbetrieb Schnaittenbach

An insgesamt neun Jagdtagen konnten in fünf Staatswaldrevieren 56 Wildschweine erlegt werden


20. Dezember 2019, Schnaittenbach – Neben Einzeljagd, Ansitzjagd und Pirsch sind so genannte Drückjagden eine effektive Methode zur Regulierung des Wildbestandes im Allgemeinen und des Schwarzwildbestandes im speziellen. Bei einer Drückjagd beunruhigen Durchgeher und Hundeführer mit speziell ausgebildeten, meist kurzläufigen Hunden das Wild, scheuchen es aus seinem Versteck, wie etwa Dickungen, und bringen es in Bewegung. Ganz bewusst wird Wild nicht gezielt getrieben oder gehetzt, um es nicht unnötig in Stress zu versetzen. Die Schützen werden über die bejagte Fläche verteilt, postiert auf erhöhten Drückjagständen, und können das vorbeiwechselnde Wild erlegen.


Insgesamt neun solcher Jagden hat der Forstbetrieb Schnaittenbach der Bayerischen Staatsforsten von Oktober bis Dezember diesen Jahres organisiert. Die Drückjagden mit rund 70-90 beteiligten Jägern müssen exakt organisiert sein und reibungslos ablaufen. „Jeder Schritt ist genau geplant, von der Einteilung zu Beginn der Jagd, über das Anstellen der Schützen im Wald bis hin zur Bergung und Verwertung des Wildbrets“ sagt der Leiter des Forstbetriebs Schnaittenbach, Philipp Bahnmüller, und spricht seinen Förstern ein großes Lob aus: "Die Kolleginnen und Kollegen meistern diese wichtige Aufgabe bravourös“. Und dies trotz strenger und zunehmender Sicherheitsvorschriften. „Da gibt es manche schlaflose Nacht im Vorfeld, denn die Verantwortung ist groß“, ergänzt Bahnmüller. Bei den Drückjagden des Forstbetriebs wird Sicherheit und Tierschutz großgeschrieben, aus diesem Grund wurden nur erfahrene Schützen mit einem Nachweis darüber, dass sie Schüsse auf bewegtes Wild erfolgreich geübt haben, eingeladen.


Drückjagden sind ein immer wichtigeres jagdliches Instrument, um unabhängig von der Witterung die Abschusspläne zu erfüllen und um die steigende Population der Schwarzkittel in den Griff zu bekommen. Denn nächtelange Ansitze alleine führen meist nicht zum gewünschten Erfolg. Im Forstbetrieb Schnaittenbach konnten zu den bis dato nur bei der Einzeljagd erlegten 263 Wildschweine zusätzlich 58 weitere Wildschweine bei den Drückjagden erlegt werden, bis jetzt also insgesamt 321. Im gesamten vergangenen Jagdjahr 2018/19 waren es insgesamt 234 Wildsauen, wovon 61 auf Drückjagden erlegt wurden. Zum Vergleich: Im gesamten Staatswald in Bayern wurden im Rekord-Jagdjahr 2017/18 allein 13.717 Wildschweine erlegt, vor zehn Jahren im Jagdjahr 2007/08 waren es noch 8.035.

Bejagt werden neben dem Schwarzwild auch weiteres so genanntes Schalenwild wie Reh- und Rotwild.
Denn angepasste Schalenwildbestände sind die Voraussetzung für den im Klimawandel zwingend
erforderlichen Waldumbau hin zum stabilen, arten- und strukturreichen Klimawald. Gibt es zu viel Wild,
werden mehr junge Bäume verbissen und können nicht aufwachsen, um den Wald der Zukunft zu
bilden. Ohne Jagd gibt es damit keine vielfältige Verjüngung der Wälder und auch keinen Klimawald. Ziel
sind daher waldangepasste Wildbestände, um eine natürliche Verjüngung der standortgemäßen
Baumarten ohne Schutzmaßnahmen wie Zäune zu erreichen. Bei den Drückjagden im Forstbetrieb
Schnaittenbach konnten in diesem Jahr insgesamt 28 Stück Rotwild und 123 Rehe erlegt werden.