Einsatz für einen zukunftssicheren Staatswald
Die Bayerischen Staatsforsten und die Firma LOWA haben gemeinsam klimaangepasste Baumarten im Schutzwald gepflanzt.
07. Oktober 2020, Bayrischzell - In einer gemeinsamen Aktion wurden durch zehn Mitarbeiter der Firma LOWA im Wald der Abteilung „Breiteneck“ des Forstbetriebs Schliersee der Bayerischen Staatsforsten rund 500 junge Bäumchen für den Wald der Zukunft gepflanzt.
Diese Aktion war nötig, da der dortige Schutzwald überwiegend aus reinen Fichtenbeständen besteht und durch die prognostizierte Klimaerwärmung kaum Widerstand gegen Schadinsekten und längeren Trockenperioden bietet. In den letzten Jahren wurden die Fichtenbestände immer weiter durch Borkenkäfer- und Sturmschäden aufgelichtet. Dies führt zur Bildung eines starken Grasfilzes, was wiederum die Keimung der herabfallenden Samen erschwert oder gar unmöglich macht. Somit ist es nötig, mittels Pflanzung die kommende Baumgeneration zu etablieren.
Gepflanzt wurden fünf verschiedene Baumarten von Weißtanne über Lärche, Kiefer und Vogelbeere bis hin zur seltenen Eibe. Alles unter der Anleitung vom erfahrenen Förster Rudolf Kornder. Ein zukünftig gemischter und verjüngter Schutzwald verhindert wirksam Steinschlag, Muren und Lawinen. In diesem Fall profitiert davon die Staatsstraße 2075 von Bayrischzell in Richtung Landl.
Trotz des schwierigen und steilen Geländes vor Ort waren alle Beteiligte mit Freude und Ehrgeiz dabei, um den Startschuss für eine neue Waldgeneration zu geben. Spielte doch das Wetter hervorragend mit und die Teilnehmer konnten am Ende den schönen Herbsttag bei einer gemeinsamen Brotzeit ausklingen lassen. Genauso freute sich Forstbetriebsleiter Jörg Meyer: „Wir sind immer sehr dankbar, wenn sich Firmen wie LOWA für einen stabilen Wald engagieren. So ein Projekt verinnerlicht die Bedeutung des Schutzwaldes und bewegt darüber hinaus zu einem naturverträglicheren Handeln im Alltag.“
Dieses Projekt war ein Beitrag zum Waldumbau. Die Bayerischen Staatsforsten haben das Ziel, ihn bis 2030 abzuschließen. Laut Meyer geht es darum, die bayerischen Staatswälder möglichst schnell fit für den Klimawandel zu machen. Die Notwendigkeit zeigte sich auch diesen Sommer wieder. Die Trockenheit in vielen Teilen Bayerns stellte die Wälder auf eine große Belastungsprobe und zog absterbende Bäume durch Borkenkäferbefall und Wassermangel nach sich. Für die Zukunft gilt es, sich bei den Baumarten breit aufzustellen und damit das Risiko für klimabedingte Ausfälle zu reduzieren. Getreu dem Motto: Wer streut, rutscht nicht so leicht aus.