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Ein Antrittsbesuch der besonderen Art

Drei Landtagsabgeordnete in Neureichenau

Einen Antrittsbesuch der ganz besonderen Art haben die drei Landtagsabgeordneten Max Gibis, Prof. Dr. Gerhard Waschler und Walter Taubeneder der neuen Leiterin des Forstbetriebes der Bayerischen Staatsforsten Neureichenau, Frau Gudula Lermer, abgestattet. Nach einem informativen Gespräch in angenehmer Atmosphäre im Forstbetrieb in Neureichenau besichtigten die drei Abgeordneten zusammen mit Frau Lermer und dem zuständigen Revierleiter Harald Schäfer noch ausgewählte Standorte im Forstgebiet. Dabei gelangten sie sogar bis auf den Gipfel des Dreisessels.

„Man hätte es auch Gipfeltreffen nennen können“, scherzte Prof. Dr. Gerhard Waschler als die Gruppe um die drei Landtagsabgeordneten, Forstbetriebsleiterin Gudula Lermer und Revierleiter Harald Schäfer am Gipfel des Dreisessel standen. Zuvor lag das Hauptauenmerk des Antrittsbesuches bei der neuen Forstbetriebsleiterin allerdings ganz klar auf dem informativen Aspekt. Bereits bei der Begrüßung im Forstamt in Neureichenau machte Gudula Lermer deutlich, dass sie die erfolgreiche Arbeit ihres Vorgängers Michael Held fortsetzen und auch den Status des Forstbetriebes Neureichenau als „einzigartig“ bewahren möchte. Die Begründung für diesen Status bekamen die Landtagsabgeordneten Gibis, Waschler und Taubeneder anschließend in einer Inventur-Präsentation der Forstbetriebsleiterin geliefert.  

„In unserem Einzugsbereich zwischen Griesbach und Mauth dominiert zwar ebenfalls die Fichte, doch können wir bereits einen sehr hohen Anteil an Buchen sowie anderen Laubbäumen  aufweisen, so dass die Entwicklung zu einem widerstandsfähigen Mischwald schon sehr weit fortgeschritten ist“, so Gudula Lermer, „allerdings haben wir auch einen außergewöhnlich hohen Tannenanteil. Somit steht auch genügend Nutzholz zur Verarbeitung zur Verfügung.“ „Unser Ziel ist es, den Wald nachhaltig zu bewirtschaften, um auch nachfolgenden Generationen die Möglichkeit zu geben, den Wald für ihre Bedürfnisse zu nutzen“, pflichtete Revierleiter Harald Schäfer der Forstbetriebsleiterin bei. „Um Nachhaltigkeit zu gewährleisten, schlagen wir in der Regel nicht mehr Festmeter Holz ein als die jährlichen 150.000 Kubikmeter Zuwachs an Holz“.  

Auch auf detaillierte Nachfragen von Max Gibis, Prof. Dr. Gerhard Waschler und Walter Taubeneder hatten Frau Lermer und Herr Schäfer immer eine Antwort parat. So stellte sich heraus, dass entgegen der weit verbreiteten Meinung momentan kein Problem hinsichtlich der Beschädigung des Waldes durch Schwarzwild besteht. „Durch eine enge Zusammenarbeit mit der Jägerschaft lassen sich kurzzeitige Probleme mit zu viel Schwarz- oder Rotwild, relativ schnell wieder lösen“, betonte die Forstbetriebsleiterin, „letztendlich müssen wir uns an den im Gesetz verankerten Grundsatz Wald vor Wild halten und können hier nicht nach Gutdünken entscheiden“.  

Nach dem informativen ersten Teil des Antrittsbesuches über die Zusammensetzung des Waldes im Forstbetrieb sowie über seine Arbeitsweise luden Frau Gudula Lermer und der zuständige Revierleiter Herr Harald Schäfer die drei Abgeordneten noch zu einer Begehung ausgewählter Standorte ein. An der Kreuzbachklause am Fuße des Dreisessels eröffnete Revierleiter Schäfer den Abgeordneten Gibis, Waschler und Taubeneder, dass bereits unter 60% des bestehenden Waldes Nachwuchs zu finden sei. „Das ist ein unglaublich hoher Wert und sichert auf lange Sicht die Bewirtschaftung unseres Waldes“, so Schäfer, der die Abgeordneten immer wieder mit detailliertem Hintergrundwissen beeindruckte.   Auf dem Gipfel des Dreisessels konnten sich die Landtagsabgeordneten sowie die neue Forstbetriebsleiterin dann schließlich selber davon überzeugen, wie sowohl auf tschechischer Seite im Nationalpark Šumava sowie auf der deutschen, aufgearbeiteten Seite schon wieder deutlich Jungwuchs zu sehen ist, nachdem die bestehenden Fichtenwälder in den Jahren 2007 und 2008 dem Sturm Kyrill sowie dem anschließenden Borkenkäferbefall zum Opfer gefallen waren. Die tolle Aussicht auf die wunderbare Landschaft im Bayerischen Wald war dann noch ein angenehmes Nebenprodukt des Antrittsbesuches für die drei Landtagsabgeordneten.