Eichensaat gut aufgegangen – Junge Eichen für den Klimawald
17. August 2021 - Im vergangenen Herbst hat die Natur im Wald reiche Ernte gebracht, viele Bäume – vor allem Eichen und Buchen – hingen voll mit Samen und Früchten. Besonders viel Eicheln und Bucheckern gab es. Forstleute sprechen dann von einem Mastjahr.
Diese günstige Ausgangslage hat sich Förster Simon Schmidt in seinem zwischen Schnaittenbach und Pfreimd gelegenen Revier Kettnitzmühle der Bayerischen Staatsforsten zu Nutze gemacht und lies im von Kiefern geprägten Neunaigener Forst auf insgesamt 2,5 Hektar eine Tonne Eicheln säen. Nach einem guten halben Jahr zeigen sich nun erste Ergebnisse: Aus den Eicheln sind bereits tausende kleiner Bäumchen gewachsen, schon jetzt bis zu 40 cm hoch.
Um in Wäldern die nur aus einer Baumart bestehen, in diesem Fall Kiefer, Mischbaumarten einzubringen gibt es nur zwei Möglichkeiten: Pflanzen oder Säen. Bei der Eiche bevorzugt Förster Schmidt letzteres: „Wesentlich für eine erfolgreiche Entwicklung stabiler und strukturreicher Eichenbestände ist ein ungestörtes Wurzelwachstum und eine hohe Pflanzendichte. Beides kann man durch die Saat optimal erreichen“. Zum Schutz vor Wildschweinen, die es auf die Eicheln abgesehen haben und Rehe, die sich über die jungen Eichentriebe hermachen würden, wurde die Saatfläche eingezäunt. Rehe würden Abwechslung lieben und daher in dem reinen Kiefernwald am liebsten die Eichen verbeißen, kommentiert Förster Schmidt den noch notwendigen Zaun.
Saat und Zaun sind die beste Voraussetzung damit die kleinen Eichen in seinem Revier zukünftig Teil eines klimastabilen Waldes werden. Und das ist auch gut so, denn mit nur gut einem Prozent Flächenanteil im Forstbetrieb Schnaittenbach zu dem auch Schmidts Revier gehört, ist die wichtige Baumart Eiche noch sehr spärlich vertreten.
Die durch den Klimawandel zunehmende Trockenheit macht es auch in der Oberpfalz notwendig den Wald anzupassen und damit auch mehr Eichen zu säen oder zu pflanzen. Die Klimaprognose für die Eiche ist nämlich sehr positiv, da sie mit den vermehrt auftretenden Trockenperioden wie in den letzten Jahren gut zurechtkommt. Sie wird damit als stabilisierende Mischbaumart für einen naturnahen Wald immer wichtiger. Zudem ist sie eine der ökologisch wichtigsten heimischen Baumarten, da sie durch ihre Langlebigkeit, ihre grobe Rindenstruktur und ihre offene, lichtdurchflutete Krone mehreren hundert Schmetterlingsarten, Käfern und Pilzen einen Lebensraum bietet. Darunter bekannte, aber äußerst seltene Arten wie der Hirschkäfer oder der Eremit.