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Echte Wintersportler…

30.01.2020, Sonthofen - ...nennt Förster Johann Elmar Mayr vom Forstbetrieb Sonthofen die Schneeflöhe. Derzeit kann man ihnen massenhaft in seinem Staatswaldrevier im Kürnacher Wald und anderswo begegnen. 

Regelmäßig verlassen Schneeflöhe bei Temperaturen um den Gefrierpunkt die Bodenstreu im Wald und wechseln an vielen Stellen zu zigtausenden auf die Schneeoberfläche. Sie erschließen so neue Nahrungsgebiete: Algen, die im Schnee wachsen. Förster Johann Mayr: „Sie nutzen besonders gerne Fahr- oder Trittspuren als Schneeautobahnen und wirken dann auf den ersten Blick wie eine Wolke aus Rußpartikeln.“

Rückt man ihnen mit den Augen auf den Pelz, bemerkt man erst die kleinen Tierchen, die gerade mal knapp zwei Millimeter Länge erreichen. Sehr lebendig geht es da zu! „Apropos Pelz, – Schneeflöhe begeben sich nackt auf ihre Winterwanderschaft und frieren trotzdem nicht. Sie genehmigen sich nämlich einen kräftigen Schluck Frostschutzmittel, das sie speziell aus ihrer Algennahrung herstellen“, weiß der Staatsforsten-Revierleiter zu berichten „Mutter Natur hat sie also bestens für Winterausflüge ausgestattet!“

Was die sportliche Leistung angeht – sie springen ohne Mühe aus dem Stand das 50-fache ihrer Körpergröße! Die Sprungkraft ist übrigens das einzige, was sie mit den blutsaugenden Flöhen gemeinsam haben, die wir Menschen und unsere Haustiere so fürchten. „Schneeflöhe dagegen gehören zu den Abermillionen kleinen unterirdischen Helfern, die ganz unspektakulär im Wald Pflanzenrückstände zu fruchtbarem Humus umarbeiten. Auf dem Schnee sehen wir sie jetzt sozusagen schwarz auf weiß“, freut sich der Förster vom Staatsforstenbetrieb Sonthofen.