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Douglasienpflanzung im Allgäuer Staatswald

Gepflanzte Douglasie (Foto: BaySF/Rainer Ruf)

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Zweijährige Douglasienpflanze mit Topfballen. (Foto: BaySF/Rainer Ruf)

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27. April 2022, Sonthofen - Seit Anfang April sind die Forstwirtinnen und Forstwirte des Sonthofener Staatsforstbetriebes schwerpunktmäßig mit der Pflanzung von jungen Waldbäumen beschäftigt. Neben den bekannten heimischen Baumarten wird auch eine besondere Art, die Douglasie, in bemessenem Umfang verwendet.

Forstbetriebsleiter Jann Oetting erklärt: „In Zeiten des Klimawandels ist es für uns Forstleute eine herausfordernde Aufgabe, die richtige Wahl der Baumarten für einen stabilen, gesunden Zukunftswald zu treffen. Wir sehen oft erst nach Jahrzehnten, was richtig oder falsch war. Die Bayerischen Staatsforsten haben sich zum Ziel gesetzt, bis in die mittleren Berglagen mindestens vier Baumarten durch natürliche Ansamung, Saat und Pflanzung gemischt in der Fläche nachzuziehen. Dabei gewinnt auch die Einbindung von Baumarten zunehmend an Bedeutung, die wärmere Temperaturen vertragen. So versuchen wir das Risiko zu streuen.“

Hierbei setzen die Sonthofener Staatsforsten in den tieferen Lagen bis rund 900 m auf die Gastbaumart Douglasie. Diese Baumart stammt aus dem Westen Nordamerikas, hat dort eine ausgedehnte Verbreitung und wird seit mehr als 150 Jahren in Bayern verwendet. Sie ist die am häufigsten vorkommende exotische Baumart, entsprechende Anbauerfahrungen sind seit fast zwei Jahrhunderten vorhanden. Ihr Anteil im Bayerischen Staatswald beträgt derzeit 0,8 % aller vorkommenden Baumarten, langfristig soll sie einen Anteil von 3% einnehmen.

„Wir sehen die Einbindung der Douglasie in unser Baumartenspektrum als Baustein beim Umbau von Fichtenwälder in gemischtere und stabilere Wälder, die an den Klimawandel angepasster werden,“ erklärt Sonthofens Staatsforsten-Chef Jann Oetting. „Diese Baumart hat aufgrund ihres tiefgreifenden Herzwurzelsystems eine hohe Stabilität. Sie kommt mit Wärme und Trockenheit besser zurecht als Fichte und Tanne und hat derzeit bei uns wenig bekannte Schädlinge. Zudem ist ihr Holz ähnlich gut wie das der Lärche verwendbar, gerade im Außenbereich,“ ergänzt Oetting.

Aber alles mit Maß und Ziel. Der Anteil der Douglasie am diesjährigen Pflanzprogramm der Sonthofener Staatsforsten liegt bei knapp 5%. Auch die Planungen für die nächsten Jahre sind in dieser Größenordnung. Zudem wird sie nur kleinflächig in der Mischung zu den heimischen Baumarten eingebracht.

Für Revierförster Rainer Ruf ist die Pflanzung von Douglasien in seinem Zuständigkeitsbereich Neuland: „Jetzt bin ich schon über 30 Jahre hier im Allgäu als Förster tätig und wir pflanzen dieses Frühjahr erstmals einige Hundert Douglasien in meinem Revier.“ Da dieses Revier auf überwiegender Fläche über 1000 Meter Höhe liegt, wurde bisher keine Douglasien im Revier gepflanzt. Die aktuellen waldbaulichen Planungen sehen jetzt angesichts des Klimawandels vor, in den tieferen Waldorten zwischen Immenstadt und Missen die Douglasie in geringem Umfang zu beteiligen.