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Der Frankenwald blüht auf für Biene, Hummel und Co.

Naturschutz-Sonderprojekt der Bayerischen Staatsforsten hilft Insekten

Nordhalben, 9. August 2018 - Bei einem Pressetermin stellen Forstbetriebsleiter Fritz Maier und Revierleiter Markus Till das Naturschutzprojekt „Der Wald blüht auf“ in der Nähe von Schwarzenbach a. Wald vor. Um das Angebot von Blühflächen im Staatswald zu steigern, wurde dieses bayernweite Projekt ins Leben gerufen. Es wird von der Bayerischen Forstverwaltung aus Mitteln für besondere Naturschutzleistungen im Staatswald gefördert.

Die Forstbetriebe der Bayerischen Staatsforsten schaffen im Staatswald viele kleine Blühwiesen als neuen Lebensraum für Insekten. Durch diese Trittsteine leistet der Staatsforst einen Beitrag gegen den starken Rückgang der Insekten in unserer Landschaft. Wo Insekten gefördert werden, geht es auch der davon abhängigen Vogelwelt und Arten wie z.B. den Eidechsen besser.

Die Blühflächen werden mit autochthonen Pflanzenarten angesät um die Vielfalt standörtlich angepasster Pflanzen zu erhalten. Eine nachteilige Veränderung der Pflanzenwelt durch züchterisch veränderte Pflanzen, die im Offenland häufig erfolgt, soll im Wald nicht stattfinden.

Die Blühwiesen sind eingebunden in den naturnahen Staatswald mit gemischten Waldbeständen, verschiedenen Baumarten, sonnigen Bereichen entlang von Wegrändern und Freiflächen. Liegendes und stehendes Totholz sowie Biotopbäume mit Höhlen ergänzen die Hilfe für die Tierwelt.

Ca. 550 Wildbienenarten gibt es in Deutschland, die verschiedene Nahrungspflanzen und Nistplatzanforderungen haben. Etwa 3/4 der Wildbienenarten nisten im Boden und über 90% sind solitär, also einzeln lebende Insekten mit Brutröhren im Boden oder im Holz. Etwa die Hälfte der deutschen Wildbienenarten steht auf der Liste der gefährdeten Arten. Für sie ist eine enge Verzahnung von Blühflächen oder blühenden Waldinnenrändern und offenen Sandflächen, Rohbodenstandorten oder schütter bewachsenen Böschungen besonders hilfreich. Aber auch Schmetterlinge, Vögel und Reptilien bevölkern die sonnigen Blühflächen.

Ehemalige Wildwiesen und frühere Holzlagerplätze entlang von Wegen eignen sich zusammen mit den artenreichen Waldinnenrändern an diesen Flächen als Biotopkomplex. Für den Waldwanderer öffnet sich im Sommer entlang der Wanderwege hin und wieder der Blick auf eine solche Blühfläche, auf der es zum richtigen Zeitpunkt auch in den nächsten Jahren brummt und summt. Eine kleine Rast neben einer solchen Fläche kann zu einem schönen Erlebnis werden.

Durch die Anlage von Streuobstflächen und die Pflanzung von Wildapfel und Wildbirne an mehreren geeigneten Stellen im Staatswald entsteht insgesamt ein Netz an hochwertigen Lebensräumen für Insekten und weitere Waldbewohner. Dieses Projekt wurde von den Abgeordneten des Bayerischen Landtags mit gesonderten Finanzmitteln ausgestattet. Es stärkt den Naturschutz auf der Fläche. Im Bayerischen Staatswald sollen in diesem Jahr in rd. 300 Revieren solche Blühflächen geschaffen werden.

Die Anlage der Blühflächen wird von der Bayerischen Forstverwaltung aus den genannten Sondermitteln finanziell als besondere Naturschutzleistung im Staatswald gefördert. Forstbetriebsleiter Fritz Maier dankte Brigitta Köhler-Maier und Ralph König vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten für die enge Zusammenarbeit bei diesem Projekt zugunsten des Naturschutzes im Wald. „Unser besonderer Dank gilt auch den Abgeordneten des Bayerischen Landtags, die dieses Naturschutz-Sonderprojekt finanziell möglich gemacht haben und hoffentlich auch in den nächsten Jahren im Sinne einer nachhaltigen Naturschutzarbeit im Staatswald unterstützen.

Unsere Mitarbeiter des Forstbetriebes haben diese Aufgabe mit viel Können und Engagement in die Tat umgesetzt und damit einen neuen Baustein zu einem erfolgreichen Waldnaturschutz hinzugefügt.“ Nähere Informationen zu diesem Naturschutzprojekt im Wald finden sie auf der Internetseite der Bayerischen Staatsforsten: www.baysf.de/de/magazin/der-wald-blueht-auf.html