Headerimage

Der Wald blüht auf

Im Winter verläuft hier die Loipe vom Grundstein zum Wendelin - jetzt legen die Bayerischen Staatsforsten einen Blühstreifen an.

Download

Forstbetrieb Fichtelberg schafft Lebensraum für Insekten

Fichtelberg, 18. Juni 2018 - Der Forstbetrieb Fichtelberg erstellt derzeit im Staatswald viele kleine Blühwiesen als neuen Lebensraum für Insekten. Durch diese Trittsteine leistet der Forst einen Beitrag gegen das Insektensterben in unserer Landschaft. Knoblauchsrauke, Schlangenknöterich, schwarze Königskerze, Mädesüß. Was sich liest, wie die Rezeptur eines Zaubertranks, ist ein kleiner Teil der Saatgutmischung, die Landwirt Oliver Müller im Staatswald des Forstbetriebs Fichtelberg aussät. Seit Mitte Mai hat er, verteilt über das südliche und westliche Fichtelgebirge, viele kleine Saatstreifen gefräst und geeggt, um ein optimales Saatbeet für die Blütenpflanzen vorzubereiten. „Die Bayerischen Staatsforsten setzen sich bayernweit aktiv für Insekten und ihre Lebensgrundlagen ein.“ beschreibt Winfried Pfahler, Forstbetriebsleiter in Fichtelberg, den Hintergrund der Aktion. „Damit leisten wir einen Beitrag gegen den dramatischen Rückgang der Insekten. In unserem Forstbetrieb legen wir in diesem Jahr etwa 30.000 m² Blühstreifen mit heimischen Blütenpflanzen an, die andernorts in unserer Landschaft ausgesprochen selten geworden sind. Und natürlich profitieren davon auch Vögel und Wild“ so Winfried Pfahler. „Und letztlich auch der Mensch. Denn ohne Bienen und andere Bestäuber würden Obst und Gemüse nicht wachsen.“ Eine darauf spezialisierte Firma mischte die Pflanzenarten für das Saatgut so zusammen, dass im Jahresverlauf immer Blüten unterschiedlicher Arten als Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten zur Verfügung stehen – ein sogenanntes durchgehendes Trachtband. Ausgesät werden ausschließlich Sämereien von ein- und mehrjährigen Pflanzen, die hier in den nordostbayerischen Mittelgebirgen heimisch sind. Die Fläche im Forstbetriebsbereich, die gut fünf Fußballfeldern entspricht, verteilt sich auf 13 Teilflächen zwischen Goldkronach und Wunsiedel und zwischen Bischofsgrün und Mehlmeisel. Damit schafft der Forstbetrieb Trittsteine zur Erhaltung und Verbreitung der Insekten. Ganz gezielt wählten die Förster dafür Wegränder, Loipenstreifen und Holzlagerplätze aus, die bisher hauptsächlich von Gräsern bewachsen waren. Solche Grasflächen sind für die kleinen Krabbeltiere eher uninteressant. In den nächsten Jahren sollen weitere Blühflächen dazukommen. Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung Landwirtschaft und Forsten fördert die Maßnahme als besondere Gemeinwohlleistung der Bayerischen Staatsforsten. „Jetzt muss die Saat nur noch aufgehen und in den nächsten Wochen heranwachsen“ hofft Winfried Pfahler. „Dann können wir uns über bunte, blütenreiche Wiesenflächen im Wald freuen, in denen Bienen und Hummeln summen.“ Und das alles ganz ohne Zauberei.