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Der Rote Apollo profitiert von Waldpflegemaßnahmen

Erfolgsgeschichte zum Artenschutz

17. Juli 2020, Skt.Martin - Der Rote Apollofalter (Parnassius apollo) ist in Mitteleuropa und auch in Österreich im Rückgang begriffen. Auf der Roten Liste Salzburgs gilt er als gefährdet (Vulnerable, VU). In einem Kooperationsprojekt des Naturparks Weißbach mit dem Bayerischen Saalforsten, die große Flächen im Naturpark betreuen, wurden Schmetterlingslebensräume vor zwei Jahren gepflegt. Die Schmetterlingserhebung im Sommer 2020 zeigt nun einen erfreulich positiven Trend: die Pflegemaßnahmen auf Saalforstflächen haben gewirkt und zahlreiche Schmetterlingsarten profitieren davon, so auch der Rote Apollofalter.

Dem Naturpark Weißbach, dessen Logo ein Schmetterling ziert, ist der Erhalt und Schutz der vielen verschiedenen Falterarten, von denen einige noch gut im Naturpark zu beobachten sind, ein wichtiges Anliegen. 

Der prächtige, zu den Ritterfaltern zählende Rote Apollofalter, stellt relativ hohe Ansprüche an den Lebensraum: Als Charakterart für felsdurchsetzte, trocken-warme Magerrasen benötigt er als Raupennahrung vor allem den Weißen Mauerpfeffer (Sedum album), gleichzeitig braucht der ausgewachsene Falter in unmittelbarer Nähe magere blütenreiche Offenlandflächen, die ihm den benötigten Nektar bieten können. 

Aufgrund verschiedener Faktoren, wie zum Beispiel beträchtlicher Veränderungen oder Zerstörungen des Lebensraumes und der oftmals hochkomplexen Lebensraumansprüche sind viele Schmetterlingsarten in Österreich bedroht, stark gefährdet oder sogar ausgestorben. Diesem Trend sollte im Naturpark Weißbach entgegengetreten werden. 

Auf Anregung des regionalen Schmetterlingskenners Otto Feldner hat der Naturpark im Jahr 2018 ein Pflegemanagement für einige besonders bedeutsame Flächen im Ortsteil Pürzlbach erstellt, die vom Grundbesitzer und Partnerbetrieb des Naturparks, den Bayerischen Saalforsten, vorbildlich umgesetzt wurden. Vorrangig ging es hierbei um die Entnahme einzelner Fichten, Buchen und deren Verjüngung an und um die Felswandpassagen, um eine Verringerung der Beschattung der Felswandbereiche zu erreichen. Die Lebens- und Fortpflanzungsbedingungen des Apollofalters und vieler weiterer wärmeliebender Tier- und Pflanzenarten werden dadurch auf viele Jahre verbessert.

Durch das extrem steile Gelände waren die Eingriffe sehr schwierig und es mussten aufwändige Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Dabei wurden einzelne Biotopbäume sowie seltenere Baumarten (wie z.B. Mehlbeeren, Eiben, etc.) sowie die artenreiche Strauchschicht möglichst belassen. Falls es möglich erschien, verblieb das Totholz im Gelände. Auch wurden teilweise hohe Stöcke belassen, um die Geländestruktur zu erhöhen. 

Als Resümee nach schon zwei Jahren lässt sich sagen, dass die Maßnahme ein voller Erfolg war. Zahlreiche Apollofalter, Bläulinge oder Scheckenfalter fliegen entlang des schönen Wegs von Pürzlbach zur Kallbrunnalm und profitieren von den strukturreichen und wärmebegünstigten Steilflächen.