Der Radlsommer kann kommen
Gefährliche Eschen am Donauradweg gefällt
19. Februar 2020, Weißenhorn - Die Esche ist im Donauwald zwischen Weissingen und Leipheim eine der häufigsten Baumarten. Aufgrund einer Krankheit, dem Eschentriebsterben, sterben derzeit viele Eschen ab. Um die Gefahr für Waldbesucher zu reduzieren, mussten im Donauwald etliche Eschen gefällt werden. Die Baumkronen werden als ökologisch wertvolles Totholz im Wald belassen.
Viele Eschen sind durch eine Pilzerkrankung, dem Eschentriebsterben, befallen, die zu einem Absterben der Bäume führt. In dessen Folge werden auch die Wurzeln zerstört, sodass die betroffenen Bäume zum Teil unkontrolliert umfallen. Auch waren einige Bäume innerlich faul und damit nicht mehr bruchsicher. Das gefährdet Radfahrer und Fußgänger, sodass der Forstbetrieb Weißenhorn die potenziell gefährlichen Eschen entlang des Weissinger Sträßchens fällen musste. Der Sturm Sabine hat an vielen Stellen gezeigt, wie schnell solche kranken Eschen umfallen können.
"Da entlang des Radweges auffällig viele Eschen betroffen waren, musste eine entsprechend hohe Anzahl Bäume gefällt werden.", so die zuständige Revierleiterin Johanna Gierth. "Insbesondere in einem so stark durch Besucher frequentiertem Gebiet wie dem Donauwald, müssen wir die Risiken für die Besucher durch die absterbenden Eschen gut im Blick behalten. Hier hat die Sicherheit der Waldbesucher Vorrang."
Die teils mächtigen Äste und Baumkronen der Eschen säumen nun den Donauradweg zwischen Weissingen und Leipheim. Was auf den ersten Blick etwas unordentlich aussehen mag, stellt bei genauerem Hinsehen einen vielfältigen Lebensraum für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten dar.
Das Belassen von Totholz im Wald ist Teil des Naturschutzkonzeptes der Bayerischen Staatsforsten. Dieses hat zum Ziel, Totholz der Baumarten, die zur natürlichen Waldgesellschaft gehören, anzureichern. Viele Waldarten sind vom Vorkommen von Alt- und Totholz abhängig. Auch liegendes Totholz und Reisighaufen sind Teil des Ökosystems Wald. In den verschiedenen Zersetzungsstadien bieten sie vielen Vögeln, Kleintieren, Insekten und Pilzen eine wichtige Lebensgrundlage - als Wohnraum und als Nahrungsgrundlage. Die Anreicherung von Totholz ist damit ein Baustein von vielen, um die Artenvielfalt im Wald zu erhöhen und das Vorkommen einiger Arten langfristig zu sichern.
Sobald das Wetter passt, wird der Weg wieder gerichtet. Winterschäden sowie Schäden, die durch die Verkehrssicherungsmaßnahme oder den Sturm Sabine entstanden sind, werden beseitigt. "Dann ist der Donauradweg bereit für die neue Radl-Saison.", so Revierleiterin Gierth.
Weitere Informationen zum Thema Naturschutz finden Sie im Naturschutzkonzept der Bayerischen Staatsforsten.