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„Der Maurer, der zum Holzhauer wurde!“ – über 36 Jahre beim Forst

Günther Schreder (2.v.l) wurde nach über 36 Jahren im Forst gebührend verabschiedet. Die Gratulanten waren (v.l.n.r.): Forstbetriebsleiter Jürgen Völkl, Personalrat Hans Holzapfel, Revierleiter Ludwig Haydn, Stellv. Forstbetriebsleiter Markus Würstl (Foto: BaySF).

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Forstwirt Günther Schreder vom Forstbetrieb Bodenmais wurde in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet

08. September 2022, Bodenmais/Rabenstein - „Als junger Mensch mit qualifiziertem Hauptschulabschluss,“ sagt der gebürtige Rabensteiner Günther Schreder und lächelt, „wollte ich was anderes werden wie mein Vater – der war nämlich Holzhauer im Revier Ludwigsthal II beim Forstamt Zwiesel. Also habe ich 1973 bis 1976 Maurer gelernt! Kaum ausgelernt, ham´ s mich gleich zum Barras geholt – das war so interessant, dass ich mich gleich für vier Jahre verpflichtet hab“.

Anschließend hat der dann sechs Jahre lang gemauert – bis im Jahr 1986 das Forstamt Zwiesel sog. „§ 40-er“ gesucht hat, also Leute, die als Quereinsteiger aus anderen Berufen zum Forst gehen wollten. Damit ist er quasi doch in die Fußstapfen seines Vaters getreten, hat im Forstamt Zwiesel in der Forstdienststelle Ludwigsthal I angefangen, 1990 seine Forstwirtprüfung nach § 40 Bundesbildungsgesetz (BBiG) abgelegt und als Holzhauer gearbeitet.

Als dann 1997 der Nationalpark Bayerischer Wald mit den Flächen des Forstamts Zwiesel erweitert wurde, hat es ihn dort nicht gehalten. „Ohne mich,“ sagt Günther Schreder, „ich wollte einfach Holzhauer bleiben. Also bin ich zum Forstamt Bodenmais gewechselt, zunächst an die Forstdienststelle Langdorf, dann nach Rabenstein – in die Wälder vor meiner Haustür“.

Auch hier sollte er nicht wirklich zur Ruhe kommen – 2002 wurden die Forstämter Deggendorf und Viechtach aufgelöst und deren Flächen nach Bodenmais, Landau a. d. Isar und Regen eingegliedert. Günther Schreder kam mit dem Rabensteiner Revier nach Regen. Aber wieder nur kurz: als wohl einschneidendste Änderung kam 2005 die Bayerische Forstreform – das Forstamt Bodenmais wurde wie die anderen Forstämter aufgelöst, der Staatswald und mit ihm alle Waldarbeiter kamen zum neu geschaffenen Forstbetrieb Bodenmais.

Günther Schreder blieb zunächst im Revier Rabenstein, später wurden die Reviere umstrukturiert, und er landete schließlich wieder im Revier Langdorf. „Und jetzt ist Schluss mit der ewigen Umzieherei!“ sagt „sein“ Revierleiter Ludwig Haydn, „er geht jetzt nach über 36 Jahren in den in den wohlverdienten Ruhestand!“ Und sein Chef Jürgen Völkl fügt hinzu, „mit einem lachenden und einem weinendem Auge, es sind dann genau 13.297 Tage, an denen der Günther bei uns war, er war einer von den ganz zuverlässigen, da gab es nie ein Nein – wir werden ihn vermissen!“