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Borkenkäfer und Klimawald

Winfried Pfahler, Leiter des Forstbetriebs Fichtelberg (links) und Landrat Florian Wiedemann (rechts) besichtigen eine Eichen-Pflanzung als Teil des klima-stabilen Zukunftswalds im Fichtelgebirge.

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11. September 2023, Fichtelberg – Der Bayreuther Landrat Florian Wiedemann besuchte in der vergangenen Woche den Forstbetrieb Fichtelberg und informierte sich vor Ort über die aktuellen Herausforderungen im Fichtelgebirgswald.

Borkenkäfer und Klimawandel – zwei Herausforderungen, die Wald und Forstwirtschaft im Fichtelgebirge derzeit stark unter Druck setzen. Die Borkenkäfer sind für das allerorten sichtbare Absterben von einzelnen Fichtenbäumen und ganzen Baumgruppen verantwortlich. Sie profitieren von der warmen und trockenen Witterung der letzten Monate, ja eigentlich der letzten Jahre. Dies sind wohl bereits Auswirkungen des menschen­gemachten Klimawandels, der uns in den nächsten Jahrzehnten bevorsteht. Der Bayreuther Landrat Florian Wiedemann besuchte deshalb den Forstbetrieb Fichtelberg und informierte sich bei den Förstern vor Ort über die Situation im Fichtelgebirge. Winfried Pfahler, der Leiter des Forstbetriebs, und seine Mitarbeiter konnten anhand von konkreten Beispielen darstellen, dass die Bayerischen Staatsforsten alles daran setzen, die Insekten-Vermehrung zu bremsen und den Wald im Fichtelgebirge zu retten. „Wir suchen in kurzen Zeitabständen den ganzen Wald nach neu vom Borkenkäfer befallenen Bäumen ab. Sobald wir solche entdecken, drängt die Zeit. Denn wir müssen innerhalb weniger Tage die Bäume fällen und aus dem Wald abtransportieren, damit die Käferbrut nicht ausschlüpft und weitere Bäume befällt.“ Damit beschäftigt der Forstbetrieb 75 Mitarbeiter und 9 Harvestereinheiten. „Noch haben wir die Lage im Griff.“ versichert der Fichtelberger Forstchef.

Beeindruckt zeigte sich Landrat Wiedemann von den sichtbaren Ergebnissen des Waldumbaus im Fichtelgebirge. Schon seit vielen Jahren pflanzen die Förster in den Fichten-Altbeständen verstärkt Buchen und Tannen, Eichen und Linden, Douglasien und Lärchen – alles Baumarten, die mit dem zu erwartenden Klima besser zurechtkommen. „Unsere Arbeit für den Klimawald zahlt sich jetzt bereits aus“ freut sich Pfahler „Denn wir vermeiden damit Kahlflächen im Wald, wie sie andernorts nach Borkenkäferbefall oft auftreten.“

Viele Besucher stören sich an den Arbeiten in der Waldidylle, an kreischenden Motorsägen, an brummenden Forstmaschinen, an riesigen Holzpoltern neben der Straße, an verschmutzten Wegen. Dazu Winfried Pfahler: „Wir bitten alle Waldbesucher um Verständnis für die Arbeiten im Wald. Wir machen das, um auch Ihren Erholungsraum Wald zu retten. Und wir versprechen, dass wir die dabei entstandenen Schäden an den Wegen zeitnah wieder beseitigen. Damit Sie auch in Zukunft noch durch wunderbare Wälder im Fichtelgebirge wandern können.“