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Borkenkäfer-Newsticker der Bayerischen Staatsforsten

Der Borkenkäfer sorgt für große Schäden in Bayerns Wäldern (Foto: BaySF/Martin Hertel).

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Aktuelle Informationen und Daten direkt aus dem bayerischen Staatswald

01. Juni 2020, Regensburg Ab sofort liefern die Bayerischen Staatsforsten zum Anfang jeden Monats die aktuellen Borkenkäferzahlen sowie Informationen zur augenblicklichen Lage des Bayerischen Staatswaldes. Dadurch soll transparent und zeitnah über dessen Zustand informiert werden.

Mai 2020 – Aktuelle Situation und Zahlen

Gegenwärtig herrscht wie auch schon in den Jahren 2018 und 2019 eine angespannte Waldschutzsituation im Staatswald. Beispielsweise ist ein verstärktes Auftreten von Borkenkäfern an Fichten zu beobachten. Dies hat vor allem mit der lang anhaltenden Trockenheit der letzten beiden Jahre und den Folgen des Klimawandels zu tun, die wir alle spüren können.

Die aktuellen Zahlen bewegen sich momentan auf niedrigerem Niveau als im letzten Jahr, sind im Vergleich zum 5-Jahresdurchschnitt (jeweils Werte im Mai) aber deutlich erhöht:

Gebuchte Käferholzmenge Mai 2020: 79.000.fm
Gebuchte Käferholzmenge Mai 2019: 89.000 fm
Gebuchte Durchschnitts-Käferholzmenge Mai der letzten 5 Jahre: 67.000 fm

Interpretation

Bei der Schwärmaktivität ist der Borkenkäfer in diesem Jahr etwa 1-2 Wochen früher dran als im letzten Jahr, die Intensität war allerdings in vielen Bereichen nicht so ausgeprägt. Ursachen dafür sind die zuerst doch hohen Temperaturen und die Trockenheit des Frühjahrs, die das Ausschwärmen der Borkenkäfer begünstigt haben. Stärkere Niederschläge im Mai sowie niedrigere Temperaturen im abgelaufenen „Wonnemonat“ haben bis jetzt den Befall gesunder Bäume durch den Borkenkäfer in diesem Jahr gebremst.

Hintergrund / Wissenswertes

Auch wenn die Werte etwas niedriger als die Zahlen des letzten Jahres sind, suchen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bayerischen Staatsforsten stetig nach neuen Käferholzbäumen, die sie bei Befall markieren und schnellstmöglich aus dem Wald transportieren. Digitales Arbeiten erhöht dabei die Effizienz und Geschwindigkeit der Käferholzaufarbeitung, z. B. mit einer eigenen Borkenkäfer-App. Unterstützt werden die Beschäftigten auch von zahlreichen Helfern – unter ihnen auch Forststudierende –, die extra für die Borkenkäfersuche eingestellt worden sind. Gleichzeitig werden unter Hochdruck die noch liegenden Sturmholzschäden des Februarorkans Sabine beseitigt, damit der Borkenkäfer sich nicht in diesen Stämmen vermehren und von dort ausfliegen kann.

Den Bayerischen Staatsforsten ist es in den Jahren 2018 und 2019 mit einem personellen und finanziellen Kraftakt gelungen, eine Massenvermehrung des Borkenkäfers im Staatswald zu verhindern. Mit dem enormen Aufwand von jährlich mehr als 200.000 Suchstunden in über 1.000 Suchbezirken und über 10 Millionen Euro Kosten für Borkenkäfersuche jährlich sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Staatsforsten dem Käfer zu Leibe gerückt.