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Weiden: In der Moosloh und im Baumgärtl wird der Käfer bekämpft und der Wald gepflegt

27. Juli 2023, Weiden – Die Trockenheit und die hohen Temperaturen der vergangenen Wochen setzen auch dem Wald in der Oberpfalz zu. Vor allem Fichten haben mit dem zunehmenden Klimawandel und den damit einhergehenden höheren Temperaturen sowie geringeren Niederschlägen schwer zu kämpfen und werden in Folge häufig zusätzlich vom Borkenkäfers befallen. Diese Entwicklung zeigt sich drastisch in der Moosloh im Revier Weiden.

Borkenkäfer befallen zuerst kränkelnde und absterbende Fichte. Begünstigt durch die trocken-heiße Witterung vermehren die Käfer sich aktuell jedoch massenhaft und befallen daher auch gesunde Fichten. „Die Käfer bohren sich durch die Baumrinde, legen dort Fraßgänge an in denen sie Eier ablegen. So zerstören sie wichtiges Gewebe, der Baum trocknet aus und stirbt“, erklärt der Förster des Staatsforstreviers Weiden Raimund Pöllmann. Hinweise auf die Schädlinge liefere braunes Bohrmehl, das sich am Stamm durch das Einbohren der Käfer sammelt, aber auch abfallende Rinde oder sich verfärbende Nadeln, führt der Forstmann weiter aus.

Im gesamten Forstbetrieb Schnaittenbach und auch in der Mossloh sind die Mitarbeiter der Bayerischen Staatsforsten bei der Spurensuche nach befallenen Bäumen leider fündig geworden und haben die Bäume markiert: Mit roter Farbe am Stamm, aber auch auf digitalen Karten in einer mobilen App. „So sind alle miteinander vernetzt und auch die Waldarbeiter und Harvesterfahrer wissen, wo die befallenen Bäume sind, um diese schnell aufarbeiten zu können“, so Pöllmann weiter. Wichtig ist, dass das befallene Holz schnellstmöglich aus dem Wald gebracht wird, bevor die nächste Generation ausfliegt und weitere Bäume befällt.

Der Moorwald in der Moosloh ist in den vergangenen Jahren immer weiter trockengefallen. Mit Folgen für die dort überwiegend wachsenden Fichten. Viele sind bereits abgestorben und in vielen arbeitet der Borkenkäfer. Diese wurden durch die Suchtrupps bereits identifiziert und müssen nun aufgearbeitet werden. Da der Bereich nur schwer befahrbar ist wird das Fällen der Käfer-Fichten ein so genannter Ketten-Harvester übernehmen. Aber auch diese Maschine kann nur in den Randbereichen fahren und damit zur Eindämmung der Borkenkäferkalamität beitragen. Im Kerngebiet mit einer Größe von rund 10 ha können die sogenannten Käfer-Fichten aufgrund der Feuchtigkeit und der Unzugänglichkeit nicht aufgearbeitet werden und verbleiben als wertvolles Totholz auf der Fläche.

Im Bereich der Moosloh hat die Borkenkäfer-Kalamität zumindest auch etwas Gutes. Durch das Absterben der Fichte werden Moor-typischere Lichtbaumarten wie beispielsweise die Birke oder die Kiefer gefördert. Zudem wir die Wiedervernässung gefördert, da die Fichte ein starker Wasserverbraucher ist.

Die Bereiche in denen Bäume gefällt werden, werden vom Forstbetrieb Schnaittenbach der Bayerischen Staatsforsten im Vorfeld mit Schildern und Sperrungen abgegrenzt und sind schon von weitem zu erkennen. Da teilweise im Bereich der Wege Holz gefällt wird, bittet der Forstbetrieb die Besucher die Absperrungen ernst zu nehmen und die Bereiche der Holzfällung nicht zu betreten. Es besteht Unfall- und Lebensgefahr. Förster Pöllmann ist die Sicherheit sehr wichtig und appelliert an die Vernunft der Waldbesucher und Waldbesucherinnen: „Bitte beachten Sie die Absperrungen und betreten Sie während der laufenden Holzernte nicht die gesperrten Bestände!“