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Borkenkäfer gefährdet Naturschutzgebiet

Zwingend notwendiger Bau eines Rückeweges im Naturschutzgebiet Salzberg

05. Februar 2020, Neuendorf/Hammelburg – Die vergangenen zwei viel zu trockenen Jahre haben zu einer Massenvermehrung bei dem Borkenkäfer an der Fichte geführt. Auch der Staatswald im Salzberg, ein Naturschutzgebiet mit sehr viel Fichten zwischen Hofstetten und Steinbach ist seitdem stark betroffen. Nun ist der Käferbefall auch in die nicht erreichbaren Lagen direkt am Steilhang oberhalb des Mains vorgedrungen, was den Bau eines neuen Rückeweges unumgänglich macht.

Im Naturschutzgebiet Salzberg zwischen Hofstetten und Steinbach, in dem sich früher eine – inzwischen erloschene Graureiherkolonie befand – hat der zuständige Forstbetrieb Hammelburg mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen. Nachdem dort bereits in den vergangenen beiden Trockenjahren in den vorherrschenden Fichtenbeständen massive Borkenkäferschäden aufgetreten sind, hat der Baumschädling nunmehr die unerschlossenen Hangbereiche befallen. Da in den kommenden Jahren ein noch stärkerer Befall zu befürchten ist, droht sich dort der gesamte Fichtenbestand aufzulösen, so dass eine große Kahlfläche im ausgewiesenen Schutzwald entstünde. Dem kann nur mit dem Fällen und Abtransport des befallenen Holzes begegnet werden. Da jedoch kein Weg zu den aktuell etwa 100-150 betroffenen Bäumen führt, wurde jetzt vom Forstbetrieb Hammelburg die Genehmigung zum Bau eines Rückeweges bei der Höheren Naturschutzbehörde an der Regierung von Unterfranken beantragt. Diese ist zuständig für derartige Befreiungen von der Naturschutzgebietsverordnung. Um gemeinsam die Problematik zu diskutieren, fand zusammen mit Vertretern des Amtes für Landwirtschaft und Forsten, dem Landratsamt Karlstadt, der Höheren Naturschutzbehörde und dem Forstbetrieb ein vor Ort Termin statt, bei dem sämtliche Möglichkeiten diskutiert worden sind. Dabei kam man übereinstimmend zu der Überzeugung, dass es keine realistischen Alternativen zu dem Neubau eines Rückeweges gibt, sodass die Höhere Naturschutzbehörde die Ausnahmegenehmigung erteilt hat.

In dem Bescheid der Höheren Naturschutzbehörde wurde auch das starke öffentliche Interesse betont, um noch viel weitergehende Schäden – auch an den angrenzenden Privatwäldern – verhindern zu können. Die Eingriffe sollen dabei so schonend wie möglich erfolgen, was sich auch in diversen Auflagen der Behörde niederschlägt. Daniel Zippert (Forstbetriebsleiter) und Axel Scholz (Revierleiter), die beiden zuständigen Vertreter der Bayerischen Staatsforsten versichern, dass es wirklich zwingend notwendig ist diesen Weg zu bauen um sowohl den Borkenkäfer zu bekämpfen als auch die Straßenverkehrssicherung der MSP11 dauerhaft zu gewährleisten. „Wir werden die Eingriffe im Naturschutzgebiet so gering wie möglich halten“ so Daniel Zippert „und es ist uns bewusst, dass wir uns hier in einem Spannungsfeld bewegen, aber es gibt hier wirklich keine Alternative, wenn wir die gesetzlichen Vorgaben des Waldgesetzes und die Straßensicherung gewährleisten wollen. Zippert und Scholz bitten für die Maßnahme und auch die Einschränkungen bei der Straßenbenutzung während der Bauzeit um das Verständnis der Bevölkerung.

Während der ca. 2- bis 3-wöchigen Arbeiten (Trassenaufhieb, Baggerarbeiten, Einschlag und Abtransport der Käferfichten) kommt es ab dem 6. Februar 2020 auf der Kreisstraße MSP 11 zwischen Hofstetten und Steinbach durch zeitweise Straßensperrungen immer wieder zu Behinderungen.