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Blühflächen im Sulzschneider Wald

Beispiel für eine gut gelungene Blühfläche im Sulzschneider Staatswald (Foto: Jürgen Sander, BaySF)

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29. Mai 2020, Steinbach - Seit zwei Jahren ist der Insektenschutz in aller Munde. Zurecht, wie man auch am Forstbetrieb Sonthofen findet. „Bei den Bayerischen Staatsforsten haben wir ein Konzept erarbeitet, um auf unseren Flächen dem Rückgang in der Insektenwelt entgegenzuwirken“, berichtet Sonthofens Staatsforsten-Chef Jann Oetting.

Dabei wird mittel- und langfristig ein Flächennetz mit heimischen Blühpflanzen aufgebaut, um den Bestand der Insekten wieder zu erhöhen und um den genetischen Austausch zu gewährleisten. Diese sogenannten Trittsteine sollen dann in allen Revieren des Bayerischen Staatswaldes dazu beitragen, das Insektensterben aufzuhalten. Wer sich über Wildbienen und Wildwespen informieren will, wird bald feststellen, dass sich ein Universum von Arten auftut, wo Hummeln wie Bienen aussehen, es Wespen gibt, die man nie als Wespe erkennen würde und allerlei merkwürdige Exemplare. Außerdem gibt eine Vielzahl an heimischen Schmetterlingen und Käfern. All diese Arten haben unterschiedliche Ansprüche und Entwicklungen. In den acht Revieren des Forstbetriebs Sonthofen wurden überall die ersten Flächen angelegt. Sie werden jetzt gepflegt und wo nötig ergänzt.

Förster Jürgen Sander hat im Sulzschneider Wald einige Flächen angelegt: „Dabei war aller Anfang schwer. Wir sind doch Förster und keine Gärtner! Zuerst mussten Flächen gefunden werden, auf denen genügen Licht vorhanden ist und die nicht in absehbarer Zeit vom angrenzenden Baumbestand beschattet werden“, erinnert er sich. Mit Hilfe von Experten wurden die Samenmischungen zusammengestellt, die zum Standort passen und Allgäuer Bauern, die das nötige Wissen und die nötige Ausrüstung mitbringen, haben die Arbeiten im Auftrag durchgeführt. Bei der Samenauswahl wurde auf eine sinnvolle Blühfolge übers Jahr geachtet, so dass Nektar und Pollen möglichst ganzjährig für verschiedene Insektenarten vorhanden ist.

„Die Flächen im Sulzschneider Wald sind gut gelungen!“ freut sich Revierleiter Jürgen Sander. „Ich habe sie vorletztes Jahr vorbereitet und letztes Jahr angesät. Es zeigen sich erfreulicher Weise die ersten Erfolge und wir sind neugierig auf die weitere Entwicklung. Wir bleiben auf jeden Fall dran!“