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Blitzschlag am Ochsenkopf

Forstwirt Thomas Daubner löscht die letzten Glutnester im Blitzbaum

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Forstarbeiter verhindern Waldbrand

Nach den starken Gewittern der letzten Tage fanden Mitarbeiter des Forstbetriebs Fichtelberg  am Osthang des Ochsenkopfs einen vom Blitz entzündeten Baum. Mit Unterstützung der Feuerwehr Fichtelberg konnte der Brand rechtzeitig gelöscht werden, bevor sich ein ausgewachsener Waldbrand  entwickelte.

Es war vermutlich in der Nacht vom Montag auf Dienstag. Schwere Gewitterwolken ziehen über das Fichtelgebirge. Blitze zucken, der Donner grollt. Eine gut 140 Jahre alte, stattliche Fichte unterhalb der Weißmainquelle wird von einem der zahlreichen Blitze getroffen. Schlagartig schießt ein Strom mit einer Stärke von mehr als 20.000 Ampere durch das Holz – die Stromleitung zuhause ist meist mit 16 Ampere abgesichert. Es entstehen Temperaturen von weit über 20.000 Grad. Das Wasser im Holz verdampft schlagartig und zerreißt den Baum, der in 10m Höhe regelrecht gesprengt wird. Holzspreißel fliegen durch die Gegend. Das trockene Kernholz des verbleibenden Fichtenstumpfs entzündet sich und beginnt zu brennen. Sachte aber stetig frisst sich das Feuer im Inneren des Stamms wie in einem Kamin hinunter.

Drei Tage später: Stefan Nickl, Thomas  Daubner und Harald Daubner, Forstwirte des Forstbetriebs Fichtelberg,  sind beauftragt, just in diesem Waldstück nach vom Borkenkäfer befallenen Fichten zu suchen. Und dabei führt sie ihr Geruchssinn zu eben diesem Baumstumpf. „Es hat halt plötzlich nach Holzfeuer gerochen und dann haben wir den rauchenden Baumstumpf gefunden“ beschreibt Harald Daubner später die Situation. Gut drei Meter hat sich das Feuer schon im Baumstamm nach unten durchgebrannt.

Die drei Forstprofis reagieren genau richtig, verständigten die Feuerwehr Fichtelberg, den zuständigen Förster und einen in der Nähe arbeitenden Holzrücker. Vorsichtig fällen sie den  Baumstumpf, ohne die in ihm lodernde Glut im Wald zu verteilen. Den glimmenden Teil bugsiert das Forstspezialfahrzeug mit seiner Holz-Zange zur nächsten Forststraße. Dort wartet Thomas Müllinger mit dem Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Fichtelberg und löscht das Feuer gründlich mit reichlich Wasser.

„Glück gehabt“ kommentiert Werner Schmidt, der zuständige Leiter des Forstreviers Bischofsgrün die Situation und dankt allen beteiligten Helfern für die Unterstützung. „Ohne unsere Forstwirte, die mit wachen Sinnen den Brandherd entdeckt haben, und ohne das schnelle und professionelle Eingreifen der Feuerwehr Fichtelberg hätte sich aus dem glimmenden Baumstamm leicht ein großer Waldbrand entwickeln können.“

Gerade jetzt im Sommer werden alle Waldbesucher gebeten, Augen, Ohren und vor allem die Nase offen zu halten und Brandgeruch oder Feuerschein im Wald beim Forst, bei der Feuerwehr oder bei der Polizei zu melden. Damit nicht aus einem kleinen Funken ein großer Waldbrand entsteht.