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Bayerischen Staatsforsten pflanzen Klimawald

Die Forstwirtazubis (v.r.n.l.) Lorenz Schönmüller, Konstantin Hofmann, Johannes Wörner, Kevin Bröcker und mittig Forstwirtschaftmeister Matthias Lindig bei der Baumpflanzaktion (Foto: BaySF).

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29. November 2019, Geroldsgrün/Wolfersgrün - Auszubildende und Forstwirte pflanzen im Staatswald des Forstbetriebs Nordhalben derBayerischen Staatsforsten im Herbst und Frühjahr zusätzlich 8 Hektar Klimawald. Im Rahmen desauf 5 Jahre angelegten 30-Millionen Bäume Programms der Bayerischen Staatsregierung für denStaatswald werden Waldflächen, die durch Trockenheit und Borkenkäfer geschädigt waren, mitBaumarten wieder aufgeforstet, die besser mit der Klimaveränderung zurechtkommen.

Die zu trockenen und zu warmen Jahre 2018 und 2019 haben im Frankenwald deutliche Spuren im Wald hinterlassen. Zehntausende von vertrockneten oder vom Borkenkäfer befallenen Fichtenmussten allein im Staatswald des Forstbetriebs Nordhalben gefällt und zu den Sägewerken oder auf Lagerplätze außerhalb des Waldes transportiert werden. Diese Schäden am Wald sind Folgeder rasanten Klimaerwärmung. Ein wesentlicher Grund ist die Zunahme des klimaschädlichen Kohlendioxids CO2, das bei der Verbrennung von Kohle, Gas und Erdöl entsteht.

Bäume nehmen CO2 über ihre Nadeln und Blätter auf, speichern den Kohlenstoff im Holz undgeben den Sauerstoff wieder an die Umwelt ab. Unsere Wälder entziehen der Atmosphäre CO2und bremsen somit den CO2-Anstieg. Die Bayerische Staatsregierung hat deshalb beschlossen, dassim Staatswald in den nächsten fünf Jahren jeweils 1 Million Bäume zusätzlich gepflanzt werden.Diese Bäume sind als aktive Kohlenstoffsenke ein Beitrag zur Verringerung der Klimaerwärmung.

Im Forstrevier Wolfersgrün verwirklicht Revierleiterin Daphne Weihrich den Umbau desfichtengeprägten Frankenwaldes zum Klimawald mit der Pflanzung von Eichen und Linden auf einer Borkenkäfer-Schadfläche. „Wegen der Klimaerwärmung wird die Eiche auch im Frankenwaldein wichtiger Bestandteil der künftigen Mischwälder, die mit höheren Temperaturen und weniger Regen v.a. im Frühjahr und Sommer zurechtkommen müssen. Zusammen mit den Buchen, Tannen, Fichten und Douglasien auf den benachbarten Flächen entsteht hier ein Wald der Zukunft“ so Revierleiterin Daphne Weihrich.Der neue Eichenwald der Zukunft wird vier Auszubildenden der Bayerischen Staatsforsten unter Betreuung von Forstwirtschaftsmeister Matthias Lindig gepflanzt. Die künftigen Forstwirte bringen die Eichen und Linden sorgfältig in das jeweilige Pflanzloch, damit die Bäume optimal wachsen und einen stabilen, widerstandsfähigen Wald der Zukunft bilden können.

Der Forstbetrieb Nordhalben der Bayerischen Staatsforsten pflanzt in diesem Herbst und im nächsten Frühjahr zusätzlich ca. 30.000 Bäume auf rd. 8 Hektar Fläche als Maßnahme gegen den Klimawandel. Forstbetriebsleiter Fritz Maier erläutert: „Diese 8 Hektar Klimawald werden zusätzlich zu 42 Hektar normalem Waldumbau gepflanzt, auf denen wir in diesem Jahr den Staatswald auf die Zukunft vorbereiten. Baumarten wie Eiche, Linde, Buche, Spitzahorn, Feldahorn aber auch seltenere Arten wie Elsbeere und Wildbirne werden unser Spektrum der vorhandenen Laubbäume vergrößern. Dazu kommen natürlich Nadelbaumarten wie Tanne, Douglasie und Lärche sowie als Versuch auf Kleinflächen z.B. Hemlocktannen, die unsere Fichten und Kiefern ergänzen".

Ralph König, vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Münchberg, begrüßt diese Maßnahme. „Der konsequente Umbau des Staatswaldes zum Klimawald ist als Zukunftsvorsorge sehr wichtig. Diese zusätzlichen Pflanzmaßnahmen werden deshalb als besondere Leistungen für die Gesellschaft finanziell vom Freistaat Bayern gefördert".