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Bayerische Staatsforsten übergeben „Grünes Klassenzimmer“

Stolz präsentiert das Team um Forstbetriebsleiter Harald Schiller (ganz links) das neue "Grüne Klassenzimmer" (Foto: BaySF/Schiller).

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Mächtig Spaß hatten die Schüler bei der Gestaltung ihres "Grünen Klassenzimmers" (Foto: Hecker).

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25. Oktober 2019, Allersberg - Am vergangenen Dienstag weihte der Forstbetrieb Allersberg zusammen mit der Grundschule Hilpoltstein das "Grüne Klassenzimmer" ein, gelegen in einer malerischen Heckenlandschaft nur fünf Minuten zu Fuß von der Schule entfernt.

"Ein grünes Klassenzimmer - grün gestrichen mit ein paar Topfpflanzen drin" war der erste Gedanke von Markus Mahl, Bürgermeister von Hilpoltstein und war mehr als angenehm überrascht vom Klassenzimmer im Freien. "Nicht nur die Grundschüler auch die Mittel- und Realschule als auch das Gymnasium, alle im näheren Einzugsbereich, können vom Freiluftklassenzimmer profitieren". Auch Landrat Herbert Eckstein meinte, "am liebsten würde er sein Büro gleich hier mit nach draußen verlagern". Den Kindern gibt er noch die Bitte mit auf den Weg, die Handys doch drinnen zu lassen. "Jetzt kann der Unterricht auch mal spontan unter den freien Himmel verlegt werden", freute sich Peter Benz, Leiter der Grundschule.

"Wir wollen die Kinder von klein auf für die Natur und den damit verbundenen Umweltschutz begeistern", erklärte Harald Schiller, kommissarischer Forstbetriebsleiter aus Allerberg. Aus diesem Grund ist der Förster Alfons Herzog, Leiter des Revieres Hilpoltstein, auf die Grundschule zugegangen. "Peter Benz war sofort Feuer und Flamme für die Idee", berichtete Harald Schiller. Nachdem man sich für diesen Platz entschieden hatte, setzte Alfons Herzog das Projekt in drei Wochen um. Mit einem Bagger wurde eine ebene Fläche geschaffen, der Boden dick mit Hackschnitzel abgedeckt. Bänke, Tische und Pult aus massiver Eiche wurden von den Lehrlingen des Forstbetriebes unter Anleitung des Forstwirtschaftsmeisters Thomas Beyerlein gebaut und aufgestellt. Wobei es sich Alfons Herzog nicht nehmen ließ, die Holzschilder am Eingang höchstpersönlich anzufertigen.

Mit Gedichten, Liedern und Tänzen zu Natur, Tieren und Umwelt eröffneten die Schüler ihr neues Klassenzimmer. Nachdem die evangelische Pfarrerin Verena Fries und der der katholische Stadtpfarrer Franz-Josef Gerner das "Grüne Klassenzimmer" gesegnet hatten, bekam der Grundschulleiter Peter Benz stellvertretend für alle Schulen symbolisch einen übergroßen Schlüssel von Harald Schiller überreicht. "Jetzt sind die Schulen gefordert, den Platz mit Leben zu füllen", so Schiller. Als erste "Unterrichtseinheit" durften die Kinder zum Schluss noch einige Sträucher setzen, um den Lernort zu umrahmen und zu verschönern.

Die Bayerischen Staatsforsten streben an, in allen ihrer 41 Forstbetriebe ein "Grünes Klassenzimmer" einzurichten und haben sich das Ziel gesteckt, Schulen diese alternativen Lernorte im Staatswald anzubieten. Damit soll die Möglichkeit geschaffen werden, den Unterricht nach draußen zu verlagern, bei den Kindern Begeisterung für Natur und Umwelt zu wecken, am Objekt zu lernen und Entspannung und Ruhe in der Natur zu finden. Die Bayerischen Staatsforsten stellen einen geeigneten Platz sowie die Einrichtung des Klassenzimmers mit Sitzgelegenheiten etc. zur Verfügung. Die Nutzung erfolgt eigenständig durch die Schulen. Das "Grüne Klassenzimmer" steht aber genauso interessierten Kindergärten, Kindertagesstätten, der Bayerischen Forstverwaltung und Vereinen und Verbänden im Zusammenhang mit Umweltbildung, insbesondere in der Kinder- und Jugendarbeit, zur Verfügung.