Headerimage

Bayerische Staatsforsten entsorgen verrosteten Torflader aus dem Ainringer Moos

Eingewachsen und baufällig stellte der Torflader ein erhebliches Risiko für Umwelt und Besucher dar.

Download

Berchtesgadener Land / Rupertiwinkel, 14. März 2016 -  Zum Schutz der Umwelt und zur Vermeidung von Unfällen, entsorgten die Bayerischen Staatsforsten in schwierigem Gelände ein uraltes Ungetüm aus Stahl. In bester Zusammenarbeit mit den Moorfreunden und heimischen Handwerksbetrieben organisierte Staatswald-Förster Thomas Klein die Zerlegung, den Transport und die fachgerechte Entsorgung des verrosteten Torfladers.

Seit dem Ende des gewerblichen Torfabbaus 2003 kümmern sich die Bayerischen Staatsforsten um die fachgerechte Renaturierung des Moores. Grundlage ist ein naturschutzfachliches Konzept. „Unser Ziel war und ist die Schaffung eines einzigartigen Lebensraums für die Tier- und Pflanzenwelt“ betont Forstbetriebsleiter Dr. Daniel Müller. Hierfür wurde mit dem Abbau des verrosteten Torfladers in den letzten Wochen ein weiterer Schritt getan.

Der verrostete Torflader musste aus mehreren Gründen abgebaut und entsorgt werden. Zum einen enthielten die angerosteten Tanks noch mehrere Liter Motor- und Getriebeöl, die in den Torfboden auszulaufen und das empfindliche Ökosystem zu schädigen drohten. Zum anderen stellte der 6 m hohe und instabile Torflader ein erhebliches Risiko für kletterfreudige Besucher oder spielende Kinder dar.

Zunächst wurde zwischen einem einheimischen Schlossermeister und dem stellvertretenden Forstbetriebsleiter Peter Renoth das Abbaukonzept erarbeitet. Vorgabe war, den Moorboden bestmöglich zu schonen und auch Vorkehrungen für den Brandschutz zu treffen. Für insgesamt 25.000 Euro wurde dann der 20 Tonnen schwere Torflader in Einzelteile zerlegt und in vorbildlicher Weise entsorgt. Einen besonderen Beitrag leistete hierbei der Verein „Freunde des Ainringer Moos“ e. V., der mit Hilfe der Museums-Torfbahn die Einzelteile zu den bereitgestellten Containern am alten Torfbahnhof fuhr.

Das Ainringer Moos im Nordwesten der gleichnamigen Gemeinde entstand nach der eiszeitlichen Gletscherbildung über einen Zeitraum von mehreren Jahrtausenden. Insbesondere durch den mechanisierten Torfabbau wurde das Niedermoor innerhalb weniger Jahrzehnte stark geschädigt. Jetzt ist es ein anschauliches Beispiel für die erfolgreiche Naturschutzarbeit der Bayerischen Staatsforsten. Erneut entstand ein ökologisch außerordentlich wertvoller Lebensraum, der insbesondere seltenen Tieren und Pflanzen eine Heimat bietet. Der informativ gestaltete Rundwanderweg mit Aussichtsturm und die von den Moorfreunden organisierten Fahrten mit der historischen Torfbahn eröffnen vielen Besuchern ganz besondere Naturerlebnisse.