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Baumhalter schafft Licht für den Wald von morgen

So sieht ein Baumhalter aus (Foto: BaySF).

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19. November 2019, Schrobenhausen – Ein für die Waldverjüngung besonders schonendes Holzernteverfahren nutzt der Forstbetrieb Kaisheim der Bayerischen Staatsforsten im Gröber Forst nahe Schrobenhausen.

In den kommenden beiden Wochen werden dabei reife Fichten und Kiefern geerntet, um zwingend notwendiges Licht für das Wachstum junger Bäume zu schaffen, die unter den Altbäumen bereits auf ihre Chance warten. Gerade Kiefern und Fichten haben es in Reinbeständen immer schwerer, mit den steigenden Temperaturen und langanhaltenden Trockenperioden aufgrund des Klimawandels umzugehen.

Um für die Zukunft klimaangepasste Wälder zu schaffen, setzen die Bayerischen Staatsforsten deshalb auf strukturreiche Mischbestände. Mindestens vier Baumarten sollen es sein, die das Waldbild im Gröber Forst prägen. Denn Mischbestände sind widerstandsfähiger gegen sich ändernde Umwelteinflüsse und minimieren das Risiko, dass beim Ausfall einzelner Baumarten gleich ganze Bestände betroffen wären. „Wir haben hier die tolle Ausgangssituation, dass bereits üppige Verjüngung aus zahlreichen Baumarten vorhanden ist. Diese Chance für einen klimastabilen Zukunftswald wollen wir nutzen“, erklärt Wolfgang Haller, der sich als Revierleiter um die Staatswälder rund um Schrobenhausen kümmert. Denn dort, wo aktuell ein Teil der Altbäume entnommen wird, warten bereits junge Tannen, Buchen, Fichten, Bergahorn, Kiefern und Eichen auf genügend Licht um die kommende Waldgeneration zu bilden.

Um bei der Fällung der Altbäume Schäden an der Baumjugend zu vermeiden, kommt ein sogenannter Baumhalter zum Einsatz. Bei diesem Verfahren werden die Bäume während der Fällung von der Maschine gehalten und können anschließend aus der Waldverjüngung herausgehoben werden. Durch das Ablegen und Entasten in der Rückegasse werden so Schäden an der wertvollen Waldverjüngung verhindert, die durch herkömmliche Holzerntemethoden unvermeidbar gewesen wären. „Nach Abschluss der Holzernte können die Waldwege wieder für einen Waldspaziergang genutzt werden. Bis dahin bitten wir jedoch aus Sicherheitsgründen darum, die ausgebrachten Warnhinweise zu beachten und die abgesperrten Bereiche nicht zu betreten“, wirbt Georg Dischner, stellvertretender Forstbetriebsleiter in Kaisheim um Verständnis.