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Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft besucht den Frankenwald

Revierleiter Tassilo Haderlein (3. von links) und Teilnehmer bei der Diskussion (Foto: BaySF)

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Chancen und Risiken der Beteiligung von Gastbaumarten unter Berücksichtigung des Klimawandels 

(25.09.2018) Zeyern – Die Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft unter  Leitung von Prof. Dr. Manfred Schölch veranstaltete ihre Landestagung 2018 im  Frankenwald. Der Forstbetrieb Nordhalben der Bayerischen Staatsforsten verfügt  wegen der früheren Anbauversuche im ehemaligen Forstamt Kronach durch die  Forstmeister Degen und Liebhardt über kleinere Waldbestände von Douglasie,  Hemlocktanne, Riesenlebensbaum, Küstentanne und weitere Gastbaumarten. Dies  nahm die Arbeitsgemeinschaft zum Anlass, Chancen und Risiken von  Gastbaumarten unter Berücksichtigung des Klimawandels und deren evtl. künftige  Einbeziehung in eine naturgemäße Waldbewirtschaftung zu diskutieren und  Beispiele im Staatswald zu besichtigen. 

Prof. Dr. Schölch, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft in  Bayern, begrüßte die Teilnehmer an der Tagung in der Rodachtalhalle in Marktrodach, die  als Startpunkt für die zweitägige Tagung von der Marktgemeinde zur Verfügung gestellt  wurde. Die zurückliegenden sehr trockenen Monate hätten bewiesen, dass das Thema der  Tagung sehr aktuell sei. 

Nach einem Grußwort durch Bürgermeister Norbert Gräbner führte Forstbetriebsleiter Fritz  Maier die Teilnehmer in die forstlichen Gegebenheiten des Frankenwaldes sowie die  Waldbewirtschaftung der Bayerischen Staatsforsten ein. Mit Getränken und Brezeln frisch gestärkt und fachlich gut vorbereitet ging es anschließend unter Führung von Revierleiter Tassilo Haderlein in das Staatswaldrevier Zeyern.

An vier Exkursionspunkten wurden während einer längeren Wanderung naturnahe Waldbestände mit Tannen, Buchen, Fichten, einzelnen Douglasien sowie Bergahorn, Vogelbeere und Eiche besichtigt und die Bedeutung gemischter, strukturreicher Waldbestände hervor gehoben. Solche Wälder können die Herausforderungen durch den Klimawandel am besten meistern und alle Waldfunktionen auch in Zukunft sichern. Von  den Teilnehmern wurde festgestellt, dass eine Bejagung des Schalenwildes, die eine  natürliche Verjüngung aller Baumarten ohne größere Schutzmaßnahmen ermöglicht, ein wichtiger Baustein beim Aufbau klimatoleranter Wälder ist.

Ob die Beteiligung von Gastbaumarten unter Berücksichtigung des Klimawandels Teil  einer naturgemäßen Waldwirtschaft sein kann, wurde an Waldbeständen mit Beteiligung von Douglasie, Hemlocktanne, Riesenlebensbaum und Roteiche intensiv diskutiert, aber nicht abschließend beantwortet. 

Die besichtigten Gastbaumarten wiesen z.T. beeindruckende Einzelexemplare und gute Wuchsleistungen auf. Aus mehreren wissenschaftlichen Arbeiten (u.a. durch den Ökologisch-Botanischen Garten in Bayreuth) konnte Revierleiter Tassilo Haderlein  wertvolle Daten und Ergebnisse vorstellen. Einen schönen Abschluss fanden die fachliche Waldwanderung und der Meinungsaustausch unter den Teilnehmern an der Kichbühl-Kapelle, die als saniertes  Denkmal der ehemaligen Siedlung heute viele Wanderer zum Nachdenken über die Zukunft und zur stillen Einkehr veranlasst.

Kontakt
Fritz Maier
Bayerische Staatsforsten AöR
Forstbetrieb Nordhalben
Tel.: 09267 9140 0
E-Mail: info-nordhalben@baysf.de
fritz.maier@baysf.de