Amphibienschutz im Unterliezheimer Forst
10. Februar 2023, Kaisheim - „Wer in letzter Zeit durch den Unterliezheimer Forst gewandert ist, dem wird aufgefallen sein, dass entlang der Wege zahlreiche kleine Tümpel angelegt wurden.“, so der Leiter des Forstbetriebs Kaisheim der Bayerischen Staatsforsten, Helmut Weixler. „Diese Feuchtbiotope sollen Amphibien wie der Gelbbauchunke oder dem Kammmolch sicheren Lebensraum bieten. Diese Tümpel sind mit Flachwasser- und Tiefwasserzonen angelegt, um sich rasch zu erwärmen, aber auch um Trockenperioden zu überstehen. Damit sind sie eine Lebensversicherung für viele Tierarten, die auf Wasserflächen angewiesen sind.“
Im Frühling suchen die genannten gefährdeten Amphibienarten geeignete Laichgewässer auf, die sich durch die Frühlingssonne rasch erwärmen. Bäche oder größere Teiche sind dafür ungeeignet, da sie bereits mit Fressfeinden wie Fischen oder anderen Räubern besetzt sind und der Laich diesen zum Opfer fällt.
Gerade Gelbbauchunken lieben als Laichgewässer frisch angelegte Kleingewässer. Dies können solche Tümpel sein, aber auch Wassermulden wie sie in tiefen Fahrspuren entstehen. Dort ist ihr Nachwuchs vor Fressfeinden sicher.
Die angelegten Tümpel haben neben dem Amphibienschutz auch noch einen großen weiteren Vorteil: Sie dienen bei Starkregenereignissen auch dem Hochwasserschutz. In ihnen sammelt sich das Niederschlagswasser und wird zurückgehalten. So kann hier schon keine Hochwasserspitze entstehen. Zudem verbleibt die Feuchtigkeit im Wald und sorgt für ein ausgeglicheneres Klima.