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Obacht: Zu Beginn der Pilzsaison bitten die Staatsforsten um Achtsamkeit im Wald!

Trockenschäden an den Buchen können für Spaziergängerinnen und Spaziergänger zur Gefahr im Wald werden (Foto: BaySF/Daniel Zippert).

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26. August 2020, Hammelburg – jeder der den Wald beobachtet konnte feststellen, dass durch die Dürre der letzten Jahre sich der Gesundheitszustand unserer Waldbäume verschlechtert hat. Je nach Baumart sehr unterschiedlich. Gerade im „Buchenland“ Unterfranken sind diese Trockenschäden deutlich sichtbar. Von der Fichte war man ja bereits Sturmschäden oder auch Borkenkäfermassenvermehrungen gewohnt. Dass es jetzt den meisten anderen Baumarten, darunter auch der Buche deutlich schlechter geht, damit hat niemand gerechnet. Herabfallende Äste und Baumteile können hier nun verstärkt auftreten und gerade mit Beginn der Pilzsaison zu ernsthaften Gefahr werden.  

In den letzten beiden Jahren fiel insbesondere in der Vegetationsperiode, in Unterfranken viel zu wenig Niederschlag. Und wenn es mal regnete, dann häufig als Unwetter die für den Wasserhaushalt der Böden eher nicht zu einer Verbesserung beigetragen haben.

Dazu kamen noch die immens hohen Temperaturen von verbreitet über 35 Grad über mehrere Tage, was dazu führte, dass in manchen Regionen Unterfrankens die Buche auf den Böden mit schlechter Wasserspeicherkapazität vielfach abgestorben ist, bzw. meist auch nur Teile der Buchen(-kronen). Auch in diesem Jahr haben wieder etliche Buchen nach der Hitze der letzten beiden Wochen vielfach das Laub verfärbt bzw. auch gleich abgeworfen. Häufig geht dies auch einher mit dem Absterben der Äste bzw. ganzer Buchenkronen.

Diese abgestorbenen Baumteile (-kronen, aber auch andere Baumarten, wie z.B. Eschen) stellen bei den Waldspaziergängen ein unkalkulierbares Risiko dar. Sie können völlig unvorhersehbar, selbst wenn keine Windbewegung sein sollte, unvermittelt abbrechen und herabfallen.

In den nächsten Wochen werden hoffentlich genügend Niederschläge fallen um die Dürresituation in den Waldböden zumindest etwas abzulindern. Das bedeutet dann aber auch, dass die Pilze wachsen. Daher möchte der Forstbetrieb Hammelburg alle Waldbesucher bitten, ganz besonders aber beim Pilze suchen, nicht immer nur nach unten an den Boden zu schauen, sondern erhöhte Achtsamkeit und besondere Vorsicht walten zu lassen. Richten Sie auch immer ein Auge nach oben um ggf. Gefahren erkennen zu können und diesen aus dem Weg zu gehen.

Ferner musste der Forstbetrieb in der Vergangenheit leider immer wieder feststellen, dass beim Parken der Fahrzeuge die Waldeinfahrten nicht ausreichend genug freigehalten worden sind. Bitte beachten Sie, dass da Holztransporte und gegebenenfalls Rettungsfahrzeuge die Einfahrten passieren müssen. Und diese können nicht vom Wegekörper runterfahren, wie vielleicht ein PKW. Daher die Bitte wenn schon an den Waldeinfahrten geparkt wird, dann so, dass die Fahrbahn der Forstwege absolut frei bleibt. Lieber wäre es uns, wenn Sie die ausgewiesenen Parkplätze ansteuern würden und von da losgehen täten. Auch erwähnt werden sollte an dieser Stelle, dass es sich bei den Forstwegen im Staatswald um Privatwege der Bayerischen Staatsforsten handelt, die nicht ohne Genehmigung befahren werden dürfen.

Zudem weißt der Forstbetrieb darauf hin, dass die Pilzsuche nicht für kommerzielle Zweck stattfinden darf. Das Sammeln haushaltsüblicher Mengen ist unkritisch, das säckeweise Sammeln zum offensichtlichen Weiterverkauf der Pilze entspricht jedoch nicht der Gesetzgebung und kann nicht toleriert werden. Die Pilzsucher werden gebeten dies zu beachten.

 

Der Forstbetrieb Hammelburg bewirtschaftet mit seinen 50 Beschäftigten rd. 15.800 ha Wald in 9 Forstrevieren in den Landkreisen Bad Kissingen und Main-Spessart. Jährlich werden rd. 109.000 m3 Holz geerntet und rd. 21 Hektar (das entspricht ca. 30 Fussballfeldern) Wald neu angepflanzt. Neben dem Hauptprodukt Bauholz werden ca. 35 % als Brenn- Industrie- und Rechtholz genutzt. Alle forstbetrieblichen Arbeiten basieren auf der Idee der nachhaltigen und naturnahen Forstwirtschaft. Sie ermöglicht das Miteinander von Holznutzung, Naturschutz und Erholung in einem integrativen Ansatz. Neben ca. 580 km Forstwegen, die auch als Rad- und Wanderwege sehr gut geeignet sind, findet man in unseren Wäldern zahlreiche Erholungs- und Naturschutzschwerpunkte. Wir laden Sie recht herzlich zu einem interessanten und abwechslungsreichen Besuch in unseren Wäldern ein.