Auf dem Baumwipfelpfad können Besucher ansonsten nicht erreichbare Ebenen des Ökosystems Wald im Stamm- und Kronenbereich erfahren. Dabei werden die in ihrer natürlichen Umgebung vorhandenen Elemente von Fauna und Flora nicht nur sichtbar, sondern auf dem ganzen Gelände auch erklärt. Der Baumwipfelpfad, der Turm und das Gastronomiegebäude eignen sich wegen ihrer Holzbauweise besonders gut zur anschaulichen Darstellung des im Rahmen der nachhaltigen Forstwirtschaft erzeugten Baustoffes Holz und seiner vielseitigen Verwendung im Innen- und Außenbereich. Ergänzt wird der Pfad durch einen Spielplatz und ein Gastronomiegebäude.

Der Baumwipfelpfad ergänzt das „Steigerwald-Zentrum - Nachhaltigkeit erleben“ im benachbarten unterfränkischen Handthal und bildet durch die gelungene Verbindung von Waldpädagogik, Erholung und Erlebnis einen wichtigen Bestandteil des Gesamtkonzepts „Zentrum-Nachhaltigkeit-Wald“ im Steigerwald. Mit einem breit gefächerten Bildungs- und Informationsangebot werden in beiden Einrichtungen wesentliche Aspekte der Forstwirtschaft aufbereitet und insbesondere dargestellt, wie diese Wirtschaftsweise beispielgebend ökonomische, soziale, kulturelle und ökologische Belange in Einklang bringt. Die Kombination ist ein bundesweit einzigartiges Vorzeigeprojekt in Sachen nachhaltige Waldbewirtschaftung.

Der Freistaat bezuschusst das Projekt zu 90 Prozent als besondere Gemeinwohlleistung, zehn Prozent der Baukosten übernehmen die Bayerischen Staatsforsten, die den Baumwipfelpfad betreiben.

Station im Wald auf dem Weg zur Aussicht

Station im Wald auf dem Weg zur Aussicht

Wissenswertes

Eine neue Sicht auf den Wald: Biologen wissen es längst: Um das Ökosystem Wald zu verstehen, muss man hoch hinaus. Denn fernab des dunklen Waldbodens, in den lichten Höhen der Kronenregion, tobt das pralle Leben. Hier bauen Vögel und Eichhörnchen ihre Nester und Kobel, hier leben zahllose Insekten, Spinnen und anderes Krabbelgetier. 

Seit März 2016 kann man sich auf dem Baumwipfelpfad bei Ebrach im Steigerwald auch ohne Seil und Steigeisen unter diese High Society mischen. Der 1.150 Meter lange Holzsteg, der sich langsam durch alle Etagen des Waldes schlängelt und in einem 42 Meter hohen Aussichtssturm gipfelt, eröffnet nicht nur optisch völlig neue Perspektiven auf den Wald und seine Bewohner. Gänzlich aus heimischen Hölzern bestehend und rollstuhlgerecht ausgebaut, erweitert der Pfad den Blickwinkel auch durch eine Vielzahl von spannend aufbereiteten Informationen rund um den Wald und seine nachhaltige Nutzung durch Forstwirtschaft und Jagd.

Der Pfad steht im oberfränkischen Ebrach, im Herzen des Steigerwaldes, dem zweitgrößten Laubwaldgebiet Bayerns. Vor allem der Norden ist geprägt von ausgedehnten Buchenwäldern. Mit die ältesten Buchen der Republik stehen hier, verbergen mehr als dreihundert Jahresringe unter ihren Rinden und ragen über 40 Meter in den fränkischen Himmel.

Die Landschaft des Steigerwalds ist einmalig. Laubmischwälder wechseln sich mit offenen, reich gegliederten Feldfluren und Streuobstwiesen ab. Die Kulturlandschaft ist geprägt vom Wald- und Weinbau, denn das Weltkulturerbe Steigerwald ist ein Kulturwald, der über die Jahrhunderte vom Menschen geschaffen wurde. Die Bayerischen Staatsforsten sind für einen großen Teil der Waldflächen im Steigerwald verantwortlich. Von Natur aus wachsen hier Laubwälder aus Buche, Eiche, Ahorn und weiteren Laubbäumen, dazu Tanne und Kiefer. Andere Nadelbaumarten haben dagegen oft Probleme, die lehmig-tonigen Böden gut zu durchwurzeln.

Baumwipfelpfad

Besuchter Baumwipfelpfad von oben

In luftiger Höhe: Höhepunkt des Pfades ist der sich nach oben öffnende kelchförmige Holzturm. Der Pfad windet sich an der Außenseite des Turms hinauf zu einem kreisförmigen Umgang auf oberster Ebene, auf der Sie einen Rundumblick über die waldreiche Landschaft des Steigerwaldes genießen können.

Ausblick_Baumwipfelpfad

Ausblick in die Ferne von oben

Steigerwald-Zentrum

Über einen etwa 3 km langen Verbindungsweg sind die beiden Einrichtungen, der Baumwipfelpfad bei Ebrach und das Steigerwald-Zentrum bei Handthal miteinander verbunden. Wir empfehlen festes Schuhwerk. Gehzeit: ca. 60 Minuten. Durch seine herrliche Lage ist das Steigerwald-Zentrum der perfekte Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen und Radtouren entlang des „Kelten-Erlebnisweges“, des „2Franken-Radweges“ und des „Steigerwald-Panoramaweges“.

Schon beim Betreten des Steigerwald-Zentrums ist das erste Ausstellungsstück nicht zu übersehen: Bereits vor der „Haustür“ liegt die Wurzel einer großen Buche. Ihr Stamm erstreckt sich in einzelne Holzscheiben geteilt durch das Foyer. Bildschirme, Informationstafeln und Erlebniselemente sind darin integriert. Spielerisch erfahren Klein & Groß im Steigerwald-Zentrum Wissenswertes über die Steigerwaldregion, die naturnahe Waldbewirtschaftung und einen nachhaltigen Lebensstil.

Waldzentrum

Das Steigerwald-Zentrum bei Handthal

"Mit der Errichtung des Baumwipfelpfades hat der Steigerwald eine enorme Bereicherung erfahren. Der ungeheure Zuspruch bestätigt das Bemühen der Bayerischen Staatsforsten, mit innovativen Ideen die Bedeutung des Lebensraums "Wald" in das Bewusstsein der Menschen zu rücken." - Johann Kalb, Landrat des Landkreises Bamberg

 

Wipfelwandern für alle

Am Baumwipfelpfad Steigerwald findet man alles, was man braucht – nur keine Barrieren. Weil er geschickt die Hanglage ausnützt, kommt der Baumwipfelpfad mit einer geringen Steigung aus, die im spiraligen Aufstieg zum Aussichtsturm maximal sechs Prozent erreicht. Damit ist er sowohl für Rollstühle und Kinderwagen geeignet als auch für Menschen, die nicht so gut zu Fuß unterwegs sind. Dafür steht auch das Qualitätssiegel „Barrierefreiheit geprüft“ des Deutschen Tourismusverbandes.

Doch auch eine sanfte Wanderung macht hungrig. Zum Glück lädt in unmittelbarer Nähe zum Pfad ein Restaurant mit Biergartenbetrieb zum Einkehren ein. Betrieben wird das Restaurant von Menschen mit und ohne Behinderungen unter Federführung der Lebenshilfe Schweinfurt, die auch für den benachbarten Baumwipfelpfadladen verantwortlich ist. Er führt Artikel, die zum Nachhaltigkeitskonzept des Baumwipfelpfades Steigerwald passen, darunter Produkte rund um das Thema Wald, lokal produzierten Wein oder individuelle Holzspielzeuge, die in den Werkstätten der Lebenshilfe von Menschen mit Handicap hergestellt werden.
 

  

Überblick zum Ausflugsgziel

Zeitbedarf:

  • Keine Informationen

Länge:

  • Ca. 1,1 km

Schwierigkeitsgrad:

  • Leicht

Rundweg:

  • Nein

Rollstuhlgerecht:

  • Ja

Anreise ÖPNV:

  • Keine Informationen

Verpflegung:

  • Gastronomie mit Biergarten

Stationen:

  • Kletterröhre
  • Hochsitz
  • Turm (Höhe: 42,1 m)
  • Pfad (Höhe: 26,1 m)
  • Nest
  • Fällschritte

Außerdem bietet der Pfad:

  • Spielstationen
  • Verschiedene Themenbereiche
  • Rundumblick über die waldreiche Landschaft
  • Streichelwald
  • Zahlreiche Bildungselemente (z. B. Vogelfutterhaus, Wildgehege, Baumkronen zum Sitzen, Spielplätze, Brutkästen und einen Streichelwald)
  • Bauweise wo möglich aus dem nachwachsenden und CO2-neutralen Baustoff Holz
  • App in den Wald: Quizfragen, kleine Spiele und Augmented Reality bringen dem Besucher Wald und Forstwirtschaft näher und ergänzen das Angebot mit interaktiven Elementen.

Die Wipfel-App für mobile Endgeräte kann vorab zuhause im App Store für Apple-Geräte und im Google Play Store für Android-Geräte heruntergeladen werden oder vor Ort über das offene WLAN-Netz, das Zugriff auf das gesamte Internet bietet.

 

Baumwipfelpfad Guide

Nutzen und schützen: Wie Forstwirtschaft im bayerischen Staatswald – speziell im Steigerwald –  funktioniert, erfährt man in den Wipfeln des Baumwipfelpfades. Vier Zonen stellen wichtige Themen der Forstwirtschaft vor.

Informationen zur Forstwirtschaft:

  • Der Steigerwald ist nach dem Spessart das zweitgrößte Laubwaldgebiet Bayerns.
  • Bewirtschaftung erfolgt nach dem Prinzip „Nutzen und Schützen“.
  • Ausgeklügeltes Konzept, welches die Artenvielfalt wieder verbessert und trotzdem die Nutzung des wertvollen Rohstoffes Holzes ermöglicht.
  • Die 3 Bereiche Ökologie, Ökonomie und die soziale Funktion der Wälder sollen in der Balance gehalten werden.

Anfahrt

Mit dem Auto:

  • Keine Informationen

Mit anderen Verkehrsmitteln:

  • Keine Informationen

Wegbeschreibung:

  • Keine Informationen