
29. September 2025, Schliersee - Auch heuer bot der Forstbetrieb Schliersee im Revier Bad Wiessee eine "Aktion Schutzwald" des Deutschen Alpenvereins an. Unter fachkundiger Anleitung der Forstwirte Hansi Leo, Anian Stigloher und Pirmin Senger wurden Jungbäume gegen Wildverbiss geschützt, Hochsitze gebaut sowie junger Schutzwald und Steige gepflegt.
Um den Schutzwald für den Klimawandel zu rüsten, wurden hierbei junge Tannen und seltenes Laubholz gegenüber Konkurrenzvegetation gefördert. Ein gemischter Bergmischwald ist hierfür die beste Prävention. Zur Verbesserung des Auerwildlebensraumes wurden eine nicht mehr benötigte Zäune abgebaut und entsorgt. Zäune können für Jung- und Altvögel eine gefährliche Falle und Barrieren darstellen.
Seit 1984 engagiert sich der Deutsche Alpenverein für den alpinen Schutzwald. Was mit einer bis zwei Aktionen pro Jahr begann, hat sich heute zu einem umfangreichen Programm mit bis zu 20 Aktionswochen entwickelt. 2007 wurde das Projekt mit dem Alpinen Schutzwaldpreis ausgezeichnet. An der Aktion Schutzwald beteiligen sich pro Jahr insgesamt rund 130 Helferinnen und Helfer.
Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Aktion Schutzwald helfen fünf Tage lang unter fachlicher Anleitung in der alpinen Schutzwaldpflege und -sanierung mit: Sie pflanzen Bäume, pflegen Zugangswege, bauen Hochsitze, räumen Sturmflächen oder helfen in der Jungwaldpflege. Während dieser Woche haben die Frauen und Männer eine hervorragende Möglichkeit, die Alpen und ihren Bergwald einmal aus ganz anderer Perspektive kennen zu lernen und einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
„Ohne den Schutzwald wären Teile der Bayerischen Alpen unbewohnbar.“, so der zuständige Revierförster Hannes Deininger. „Der Schutzwald hält Steinschlag, Felsstürze, Muren und Lawinen von den Tallagen fern. Gleichzeitig ist er wichtig für das Trinkwasser und bietet Tieren und Pflanzen Lebensraum.“ Aufgrund der natürlichen Gegebenheiten haben Gebirgswälder widrige Wachstumsbedingungen, sodass eine sorgfältige Pflege notwendig ist. Die so genannten neuartigen Waldschäden, bedingt durch Schadstoffbelastungen und veränderte Klimabedingungen, belasten den Wald zusätzlich.
Forstbetrieb Schliersee
Der Forstbetrieb Schliersee produziert auf rund 34.000 ha jährlich nachhaltig gut 100.000 m³ Holz. Er ist geprägt von Fichten, Buchen und Tannen. Ziel ist die Umwandlung von Nadelholzbeständen in artenreiche Mischwälder, um sowohl im Alpen- als auch Voralpenraum ihre wichtigen Schutzfunktionen erfüllen zu können.
Durch Biotopschutz und Habitatpflege schaffen wir Lebensraum für eine Reihe von Vogelarten wie Birk- und Auerhuhn, Steinadler, Dreizehenspecht oder Schwarzstorch.
Für Erholungssuchende sind etwa der Wallberg, die Valepp oder das Inntal beliebte Ausflugsziele. Ob Brennholzselbstwerber, Sportler, Vogel- und Naturfreunde oder Schwammerlsucher: Für alle Waldbesucher steht der Staatswald mit seinen fast 600 km Forstwegen zur Verfügung.
Derzeit hat der Forstbetrieb rund 77 Beschäftigte, darunter 8 Azubis.